Souveräner Sieg beim Favoriten: FCN bezwingt Osnabrück

Uli Digmayer

NZ-Sportredaktion

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23.11.2020, 22:30 Uhr
Souveräner Sieg beim Favoriten: FCN bezwingt Osnabrück

Mit dem Stadion an der Bremer Brücke verbindet man beim 1. FC Nürnberg durchaus nette Erinnerungen. Im Mai 2004 etwa hatte der Club hier nach turbulenten 90 Minuten mit einem 4:3-Sieg den sechsten Bundesliga-Aufstieg unter Dach und Fach gebracht. Für den VfL Osnabrück hingegen ging es damals in die andere Richtung, nämlich runter in die Regionalliga Nord.

Knapp 16 Jahre später schienen sich die Perspektiven etwas verschoben zu haben. Tabellenzweiter gegen -sechzehnter lautete die Paarung zu Beginn des achten Zweitliga-Spieltags. Auf dem Platz war davon aber nicht viel zu spüren: Mit einem überraschend souveränen 4:1 (3:0)-Sieg beim bislang noch ungeschlagenen Überraschungsteam der Saison hat der Club seine Talfahrt zumindest vorerst eindrucksvoll gestoppt.

Dass Trainer Robert Klauß dem VfL angesichts der Tabellenkonstellation indirekt die Favoritenbürde zugeschoben hatte, soll in Niedersachsen mit Blick auf Etat, Personal und Ambitionen des Altmeisters doch für einiges Erstaunen gesorgt haben. Klauß‘ Hoffnung, seine Mannschaft könne ohne diesen Druck vielleicht etwas befreiter aufspielen, sollte sich indes erfüllen.

Die Gäste, bei denen Robin Hack und Johannes Geis den Vorzug vor Fabian Nürnberger und Nikola Dovedan erhalten hatten, begannen durchaus schwungvoll. Schon nach vier Minuten scheiterte Pascal Köpke nach Pass von Felix Lohkemper in aussichtsreicher Position an VfL-Keeper Philipp Kühn (4.). Wenig später spitzelte Manuel Schäffler eine Hereingabe von Tim Handwerker über die Linie, war zuvor aber im Abseits gestanden (5.).

Dann aber musste der Club einen Stimmungsdämpfer verkraften. Köpke hatte sich in einem Laufduell ohne Fremdeinwirkung das rechte Knie verdreht und humpelte vom Platz. Den Angreifer ersetzte Nürnberger (13.). Seine Kollegen zeigten sich allerdings nur kurz beeindruckt. Eine scharfe Hereingabe von Rechtsverteidiger Enrico Valentini lenkte Schäffler aus fünf Metern zum 1:0 ins Netz (25.) – die achte Nürnberger Führung im achten Spiel.

Beflügelt und couragiert

Sofort trieb Klauß seine Elf lautstark an, nun doch bitteschön weiter aktiv zu bleiben. Was sie diesmal auch tat: Bedrängt von Schäffler leistete sich Bashkim Ajdini einen kapitalen Patzer, Nürnberger sprintete reaktionsschnell in den zu kurzen Rückpass auf den Torhüter, umkurvte Kühn und traf aus spitzem Winkel zum 2:0 (29.) – ein Doppelschlag, der den Franken die erste Zwei-Tore-Führung dieser Saison bescherte. Das schien zu beflügeln. Nürnberg setzte weiter couragiert nach und ließ kurz vor der Halbzeit sogar noch den dritten Streich folgen: Nach einer feinen Kombination über Valentini, Geis und Schäffler behielt Lohkemper die Nerven und bugsierte den Ball an Kühn vorbei über die Linie (43.).

Damit war die Partie im Prinzip schon zur Pause so gut wie entschieden. Zwar versuchte Osnabrücks Coach Marco Grote seiner Elf durch mehrere Wechsel noch einmal ein paar Impulse zu geben, wirklich gefährlich sollten die Lila-Weißen in dieser Partie dem Club aber nicht mehr werden. Stattdessen staubte der überragende Schäffler nach einem Abwehrfehler noch zum 4:0 ab (72.).Erst kurz vor Schluss verkürzte der Ex-Nürnberger Sebastian Kerk per Elfmeter noch auf 1:4.

Durch den zweiten Saisonsieg kletterte der Club in der Tabelle bis auf Rang zehn und darf nun am nächsten Sonntag etwas entspannter ins brisante Derby gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth gehen. Die Favoritenbürde muss er dann dennoch kaum tragen...

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