Kleeblatt wartet weiter auf ersten Sieg
0:2 gegen Wolfsburg: Fürth verliert zweites Heimspiel
11.9.2021, 18:01 UhrDie Länderspielpause kam keine Woche zu früh für die Spielvereinigung Greuther Fürth. "Es war ja nicht alles schlecht", stellte Trainer Stefan Leitl vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg zurecht fest; besonders gut war aber auch nicht viel, vor allem nicht die beiden Auswärtsspiele in Stuttgart und Mainz. Es war die Leistung im Heimspiel gegen Bielefeld, die dem Kleeblatt Hoffnung machen sollte vor der Begegnung mit dem Tabellenführer - und natürlich die Neuzugänge, die in der Länderspielpause noch zur Mannschaft gestoßen waren.
Alle drei am Deadlineday getätigten Verpflichtungen standen gegen Wolfsburg direkt in der Startelf, neben Nick Viergever, Sebastian Griesbeck und Cedric Itten gab auch der kurz zuvor verpflichtete Jetro Willems sein Pflichtspiel-Debüt für Fürth.
Mittelfristig könnten sie sich tatsächlich alle als Verstärkungen erweisen, gegen Wolfsburg reichte die Leistungssteigerung aber noch nicht. Endstand nach zwei vermeidbaren Gegentoren 0:2 (0:1).
Itten bringt direkt neuen Schwung
Dass Fürths Fußballer mit neuem Schwung in die verbleibenden 31 oder 33 Spiele gehen wollen, deutete der robuste Itten bereits nach elf Sekunden an. Einigermaßen humorlos lief er Wolfsburgs Maximilian Arnold über den Haufen, der sich direkt eine erste Verschnaufpause auf dem Rasen gönnen musste. Itten, vergangene Woche aus Glasgow gekommen, blieb auch in der Folge ein Aktivposten. In der 8. Minute brachte er ein erstes Schüsschen auf das Tor von Koen Casteels, immer wieder fungierte er bei hohen Bällen als Anspielstation, in der 35. Minute hatten allein Sebastiaan Bornauw und Schiedsrichter Robert Hartmann etwas dagegen, dass Itten alleine aufs Wolfsburger Tor zurennen durfte.
Weghorst macht für Wolfsburg den Deckel drauf: Der Kleeblatt-Live-Ticker zum Nachleiden
Klare Chancen erspielten sich die Gastgeber in der ersten Halbzeit gegen diszipliniert verteidigende Gäste nicht, auf der anderen Seite hatte Sascha Burchert zwar ebenfalls nicht viel zu tun, allerdings bewahrheitete sich Leitls Warnung: "Wolfsburg macht aus wenig viel", hatte der Fürther Trainer nach der Sichtung des Videomaterials festgestellt. Das war auch diesmal so. In der 10. Minute versuchte die Abwehr den Ball drei-, vier-, fünfmal zu klären - vergeblich. Über Wout Weghorst landete der Ball vor den Füßen von Lukas Nmecha, der Burchert eiskalt tunnelte.
Satte aber trotzdem erfolgreiche Wölfe
"Immer hungrig" steht auf den Mannschaftsbussen des VfL Wolfsburg. Viel zu sehen war davon nach dem Führungstreffer nicht mehr in den ersten 45 Minuten. Und wenn es doch brenzlig wurde wie in der 29. Minute, als sich Paul Seguin einen katastrophalen Fehlpass im Aufbau leistete, war Maximilian Bauer zur Stelle.
Wieder war die Spielvereinigung also in Rückstand geraten, wieder musste eine Energieleistung her, um wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen. Und tatsächlich machten nach dem Seitenwechsel sowohl die in Weiß gekleideten Fußballer und die 8740 Zuschauer den Eindruck, als hätten sie nun ein gesteigertes Interesse an dieser Energieleistung.
Nur drei Minuten waren in Halbzeit zwei gespielt, als Seguin Branimir Hrgota in den Strafraum schickte, doch der Kapitän verzog freistehend. Der Stimmung im Ronhof war das natürlich gleich zuträglich, weitere Fürther Torannäherungen blieben danach aber erst einmal wieder aus, nach 52 Minuten war es im Gegenteil wieder Nmecha, der beinahe seinen zweiten Treffer erzielt hätte.
Das Kleeblatt spielte griffiger, war aktiver, Leitl brachte mit Max Christiansen und Abdourahmane Barry frische Kräfte und mit Dickson Abiama und Jamie Leweling vor allem noch mehr Offensiv-Power, das mit den Torannäherungen blieb aber weiter eine komplizierte Angelegenheit. In der 75. Minute chippte Seguin einen Freistoß aus 18 Metern und mit bester Aussicht in die Mauer, erst in der 86. Minute ging doch noch ein Raunen durchs Stadion. Abiama hatte Casteels per Seitfallzieher vor dessen schwierigste Prüfung gestellt, Wolfsburgs Torhüter konnte den Ball gerade noch über die Latte lenken.
Auf der anderen Seite musste der VfL nicht einmal mehr gefährlich sein, um die Entschg herbeizuführen. Sebastian Griesbeck hatte im Strafraum Luca Waldschmidt zu Fall gebracht, Weghorst besorgte vom Elfmeterpunkt den Endstand: 2:0 (90.+1). Wieder hatte Wolfsburg aus wenig viel gemacht - und wartet die Spielvereinigung weiter auf den ersten Heimsieg in der Bundesliga.
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