Lob für die Abwehrarbeit

„Auch Teil der Wahrheit“: Wieso Siewert nach dem 1:1 gegen Magdeburg nicht vollends zufrieden war

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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08.03.2025, 20:03 Uhr
Kleeblatt-Coach Jan Siewert auf der Pressekonferenz nach der Partie gegen den 1. FC Magdeburg.

© IMAGO/Sven Sonntag/IMAGO/Picture Point Kleeblatt-Coach Jan Siewert auf der Pressekonferenz nach der Partie gegen den 1. FC Magdeburg.

0:4 gegen den 1. FC Nürnberg, 1:5 gegen Darmstadt 98, 0:5 beim Hamburger SV, 2:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern - die Liste der defensiven Totalausfälle bei der Spielvereinigung in dieser Saison ist lang. Vor dem 25. Spieltag stellte das Kleeblatt die zweitschlechteste Abwehr der Liga, nur das Tabellenschlusslicht Regensburg kassierte noch mehr Gegentore.

Doch die Auftritte der vergangenen Wochen lassen diesen Umstand in Vergessenheit geraten. Jan Siewert und seinem Team ist es Stück für Stück gelungen, die absolute Problemzone des Fürther Spiels zu stabilisieren, auch die Winterneuzugänge Noah Loosli und Joshua Quarshie haben einen großen Anteil an der wiedergewonnenen Sicherheit. In den letzten sechs Partien kassierte das Kleeblatt im Schnitt nur einen Gegentreffer - beim 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg war die disziplinierte Defensivleistung abermals der Schlüssel zum Punktgewinn.

Selbst Gästetrainer Christian Tietz war auf der Pressekonferenz nach der Partie voll des Lobes für die Fürther Abwehrarbeit: Das Kleeblatt habe "sehr leidenschaftlich, sehr engmaschig" verteidigt und "das Zentrum gut geschlossen." Daher sei es den Magdeburgern schwergefallen, Räume zwischen den Ketten zu finden. Als "sehr disziplinierten Gegner" adelte Tietz die Spielvereinigung.

"Weiterer Schritt in der Entwicklung"

Auch Jan Siewert zeigte sich mit der Defensivarbeit seiner Elf zufrieden: "Du kannst gegen solche Mannschaften auch mal unter die Räder kommen", wusste der Fürther Trainer. "Wir hatten viele Hopp-oder-Top-Spiele in dieser Saison, da ist uns das Gleichgewicht verloren gegangen. Wenn man es schafft, heute einfach mal einen Punkt mitzunehmen, ist das ein weiterer Schritt in der Entwicklung." Siewerts Fazit zur Partie: "Es ist ein Punkt, den wir mitnehmen, er ist hart erarbeitet."

Der Fürther Übungsleiter wusste, dass seine Elf gegen den 1. FC Magdeburg eine schwere Aufgabe erwarten würde: "Wenn du ihnen die Tiefe gibst, bespielen sie die Tiefe, gibst du ihnen den hohen Raum, bespielen sie den hohen Raum. Da musst du immer wieder Lösungen finden", erklärte Siewert. In der zweiten Halbzeit sei seine Mannschaft noch tiefer gestanden, als er es eigentlich vorgesehen hatte. Dennoch konnte sich der Fürther Coach freuen: "Wenn du trotzdem so wenig zulässt, ist das ein Schritt."

Siewerts Forderung für das Spiel mit Ball

Defensiv ist es dem Kleeblatt über 90 Minuten hinweg mit nur wenigen Ausnahmen gelungen, die von Siewert geforderten Lösungen zu finden. In der Offensive allerdings haperte es nach dem Seitenwechsel: Die beste - und einzig klare - Gelegenheit im zweiten Durchgang verbuchte Simon Asta mit einem Schuss aus dem Rückraum. Das bemängelte auch Siewert, der mit der Balance aus defensiver Tiefe und dem Gestalten eigener Umschaltmomente nicht zufrieden war: "Wir müssen es, wenn wir die Möglichkeiten mit Ball haben, einfach besser machen", konstatierte der Kleeblatt-Coach.

"Unser nächster Schritt Entwicklung ist es wahrscheinlich, diese Umschaltmomente besser auszuspielen", sagte Siewert. Eigene Ballbesitzphasen seien "so ein bisschen liegen geblieben", deshalb forderte Siewert: "Wir müssen ruhiger werden, präziser werden und einfach sehen: Wann ist denn der Tiefensprint machbar? Heute haben uns diese Tiefensprints gefehlt. Das muss man dazusagen, das ist auch Teil der Wahrheit."

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