Abwehr bleibt stabil

Konzentriert und leidenschaftlich: Starke Fürther Defensive trotzt Magdeburg ein Remis ab

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

08.03.2025, 15:17 Uhr
Eine von vielen starken Fürther Abwehraktionen: Loosli bereinigt in größter Not vor dem Magdeburger Mittelstürmer Kaars.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Eine von vielen starken Fürther Abwehraktionen: Loosli bereinigt in größter Not vor dem Magdeburger Mittelstürmer Kaars.

Mit Mause, Massimo, Consbruch und Motika hatte Jan Siewert gleich vier mögliche Vertreter für den gelbgesperrten Klaus ins Gespräch gebracht. Letztlich entschied sich der Fürther Coach für Consbruch - Mause und Motika nahmen auf der Bank Platz, Massimo stand nicht im Kader. Auch auf der linken Abwehrseite musste Siewert umstellen, dort begann Gießelmann für John, der kurzfristig aufgrund einer Erkrankung ausfiel.

Gegen das stärkste Auswärtsteam der 2. Bundesliga begann das Kleeblatt abwartend. Die Magdeburger standen sehr hoch, störten früh und suchten im Ballbesitz sofort den Weg in die Spitze. So kamen die Gäste bereits nach fünf Minuten zu einer ersten guten Chance: Grill ließ einen zentralen Distanzschuss von Musonda nach vorne klatschen - Loosli klärte in höchster Not und mit viel Risiko vor dem einschussbereiten Kaars. Die ballsicheren und pressingresistenten Magdeburger hatten in der Anfangsphase die Spielkontrolle inne, die Fürther Abwehrreihe war bereits früh im Spiel intensiv gefordert, stand aber stabil.

Atik kontert Futkeu - Itter bügelt seinen Fehler aus

Nach zwölf Minuten meldete sich auch das Kleeblatt erstmals in der Offensive an: Consbruch tankte sich auf rechts mit viel Willen und etwas Glück in den Strafraum und legte zurück für Green - dessen Abschluss war allerdings nicht platziert genug. Fünf Minuten später stand Green erneut im Fokus, dieses Mal machte er es deutlich besser: Ein Zuspiel von Itter legte er sich mit dem ersten Kontakt perfekt in die Tiefe und überraschte so die Magdeburger Defensive. Am Fünfereck legte der Achter für den mitgelaufenen Futkeu quer, der nur noch einschieben musste - das 1:0!

Doch der Jubel im Ronhof war nur von kurzer Dauer: Nur drei Zeigerumdrehungen später chippte El-Zein den Ball in den Sechzehner zu Atik, der die Kugel mit dem Kopf kontrollierte, sich einmal um die eigene Achse drehte und ins lange Eck zum 1:1 vollendete - Asta kam nicht entscheidend in den Zweikampf. Die Gäste blieben am Drücker: Nach 25 Minuten fand Atik mit einem langen Zuspiel Burcu im Strafraum, Itter hatte sich verschätzt. Doch der Fürther Verteidiger konnte die Situation im letzten Moment selbst entschärfen.

Partie flacht ab - Fürther Defensive hält

Auch das Kleeblatt suchte immer wieder den Weg nach vorne, kam aber zunächst zu keinen klaren Abschlussgelegenheiten mehr. Nach rund einer halben Stunde flachte die Partie etwas ab, die Magdeburger spielten viele lange Bälle, die meistens beim Fürther Keeper Grill landeten. Nach 33 Minuten eroberte Nollenberger an der Seitenlinie ruppig den Ball gegen Consbruch. Der Magdeburger Flügelspieler ließ Loosli stehen, legte von der Grundlinie in die Mitte - dort stand Quarshie gut und konnte die Szene bereinigen.

Kurz vor der Pause zogen die Elbstädter noch einmal das Tempo an: El-Zein fand Nollenberger vor dem Sechzehner per Hacke, Loosli intervenierte auf Kosten einer gelben Karte. Den fälligen Freistoß aus vielversprechender Position setzte Kaare aber gut einen Meter über den Fürther Kasten (41.). So ging es mit einem 1:1 in die Kabinen - Magdeburg verzeichnete zwar ein Chancenplus, doch die Fürther verdienten sich das Ergebnis durch eine insgesamt konzentrierte Defensivleistung.

Grill entschärft Heber-Hammer - mangelnde Präzision auf beiden Seiten

Die zweite Hälfte begann mit einem Magdeburger Ausrufezeichen: Loosli leistete sich einen Fehlpass, der Magdeburger Nutznießer Heber zog wuchtig ab, doch Grill fischte den Ball aus dem Winkel (48.). Die Fürther kamen erst in der 57. Minute wieder zu einer Gelegenheit. Über die linkte Seite komibinierte sich das Kleeblatt nach vorne, am Ende legte Gießelmann in den Rückraum, wo Asta aus gut sechzehn Metern direkt abzog. Der Ball segelte deutlich am Tor vorbei, trotz heftiger Fürther Reklamationen entschied das Schiedsrichtergespann auf Abstoß.

In der Folge mangelte es beiden Mannschaften an Präzision im Offensivspiel: Erst verzog Atik aus der Distanz deutlich (63.), dann fand Hrgota Asta, der trotz viel Wiese um sich mit seiner Flanke nur den Kopf von Heber fand (65.). Nach der folgenden Ecke wurde Quarshies Kopfball geblockt, der Nachschuss des Verteidigers ging mehrere Meter über das Gehäuse der Gäste. Nach 73 Minuten fing Consbruch einen Fehlpass von Heber im Aufbauspiel ab und machte sich auf den Weg in Richtung Sechzehner - der Magdeburger Verteidiger packte vor dem Strafraum zu, der fällige Freistoß misslang Green aber recht deutlich (75.).

Kaars zielt zu hoch - Kleeblatt-Abwehr hält stand

Laut wurde es nach 79 Minuten: Atik fand Hercher vor dem Fünfmeterraum per feinem Chip, doch Grill schmiss sich dem Magdeburger in den Weg, der womöglich auch hauchzart im Abseits stand. Drei Minuten später hatte der kaltgestellte Kaars plötzlich die große Möglichkeit, seine Farben in Führung zu bringen: Nach langem Zuspiel von Burcu kam der MIttelstürmer der Gäste halblinks im Strafraum zum Abschluss, schoss aber knapp über das Tor (82.).

In der Schlussphase entwickelte sich das Spiel endgültig zu einer Abwehrschlacht für das Kleeblatt, dem es kaum noch gelang, für Entlastung zu sorgen. Doch die Defensive der Spielvereinigung hielt den Angriffsbemühungen der Magdeburger stand und verteidigte bis zum Schluss leidenschaftlich. In der 89. Minute verlor der eingewechselte Münz in seinem Rücken Amaechi aus den Augen, doch dessen Kopfball aus spitzem Winkel verunglückte völlig.

In der Nachspielzeit kam Futkeu nach einem weiten Zuspiel weit in der gegnerischen Hälfte noch einmal in ein Laufduell mit Pfeiffer - der Magdeburger arbeitete zwar mit den Armen gegen den Fürther Angreifer, dem Schiedsrichter reichte das aber nicht für einen Pfiff. Die Gäste erzwangen im Anschluss noch eine Ecke, die Quarshie jedoch resolut aus der Gefahrenzone köpfte - die letzte Aktion des Spiels. Dank einer konzentrierten Defensivleistung erkämpfte sich das Kleeblatt einen Punkt gegen die auswärts so starken Magdeburger. Die nächste Chance auf Zähler bietet sich der Spielvereinigung am kommenden Spieltag - dann gastiert die Elf von Jan Siewert in Nürnberg zum Frankenderby.

Verwandte Themen


4 Kommentare