"Selbstdarsteller"

Aufdruck mit sich selbst und vielen Fehlern: Ex-Fürther verkauft T-Shirts und erntet Kritik

Sara Denndorf

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17.9.2024, 13:22 Uhr
Fabian Reese genießt Kultstatus, ließ mit nahbaren Fan-Aktionen aufhorchen - übertrieb es aber zuletzt nach Ansicht seiner Fans.

© Christoph Soeder/dpa Fabian Reese genießt Kultstatus, ließ mit nahbaren Fan-Aktionen aufhorchen - übertrieb es aber zuletzt nach Ansicht seiner Fans.

Fabian Reese genießt Kultstatus in Berlin: Mit extravaganten Styles, authentischen Aussagen und seiner leidenschaftlichen Art Fußball zu spielen gewann der 26-Jährige schnell sämtliche Fan-Herzen in der Hauptstadt. Der ehemalige Kleeblatt-Profi erlebt einen regelrechten Hype, wird für seine Nahbarkeit gefeiert und ließ zuletzt etwa mit einer Aktion aufhorchen, bei der Fans kurzerhand per Instagram zum spontanen Treffen im Park einlud. So weit, so gut.

Nun aber ging der Hertha-Star wohl einen Schritt zu weit, zumindest nach Ansicht zahlreicher Anhänger. Denn: Der 26-Jährige wollte seine Fans mit einem Shirt als Liebesbekenntnis überraschen – und muss dafür jetzt heftige Kritik einstecken. Aber von vorne: Mit seiner eigenen Vermarktungsfirma "www.reese-merch.de" verkauft der modeaffine Fußballer jetzt ein Shirt, auf dessen Vorderseite drei jubelnde Reese-Motive über dem Dach des Berliner Olympiastadions zu sehen sind.

Ergänzt wird der Aufdruck mit dem Slogan "Ich bin hier noch nicht fertig" – dieser Satz ist als Anspielung darauf zu verstehen, dass der Hertha-Star trotz mehreren Anfragen aus der Bundesliga der "Alten Dame" die Treue hält und weiterhin wohl von einem Aufstieg mit dem Hauptstadt-Klub träumt. Entsprechend schreibt Reese zu seinem neuen Shirt auf Instagram: "Danke an diese Stadt, in der ich zwar nicht geboren, aber für die ich geboren bin. Diesem Gefühl der nicht abgeschlossenen Reise möchte ich ein Symbol geben! Das Shirt könnt ihr ab sofort vorbestellen." Ein Exemplar des Shirts im Vintage-Look mit derzeit modernen Motivprint kostet 34,99 Euro.

Auf der Rückseite ist unter der Überschrift "Saison 24/25" der Spielplan der Hertha, also die Spieltermine, die Gegner und die jeweiligen Stadien aufgelistet – und hier beginnt das erste Problem: In dieser Übersicht hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, so ist etwa von "Karlsruhe SC" statt dem "Karlsruher SC" die Rede. Außerdem wird die Heimstätte der Hertha fälschlicherweise als "Olympia Stadion" statt als "Olympiastadion" bezeichnet. Zudem fehlen manche Duelle, die schlichtweg gar nicht gelistet sind. In den Kommentaren hagelte es Kritik: "Leider voller Fehler. Damit wirkt die Stadtliebe eher wie ein Marketingmove und weniger wie ein Bekenntnis", schrieb etwa ein User.

In der Folge reagierte Reese auf die Vorwürfe, löschte einige Bilden von seinen Kanälen und meldete sich wie folgt zu Wort: "Vielen Dank für die aufmerksamen Kommentare. Wir wissen von den kleinen Fehlern im Sample und natürlich sind diese auf dem finalen Shirt korrigiert."

Doch damit nicht genug: Die Kritik an Reeses Shirt betraf nicht nur die Fehler im Backprint, sondern auch die grundsätzliche Idee. Diese empfinden weite Teile der Fans als "peinlich", "cringe" oder gar als "absolute Katastrophe", wie sie auf Instagram schreiben. "Wer verkauft bitte Trikots mit sich selber drauf?" oder "Was nicht ganz klar wird, findet Reese sich selbst eigentlich geil?" heißt es in den Kommentarspalten unter dem Beitrag des Hertha-Stars. Ein User kommentiert: "Keiner ist größer als der Verein, Fabi. Bisschen viel Selbstdarstellung." Außerdem legen zahlreiche Anhänger nahe, dass sie zwar durchaus Sympathien für den ehemaligen Fürther hegen, es langsam aber "doch etwas viel Kult um die eigene Person" und "zu viel des Guten" ist.

Auch darauf reagierte Reese am Dienstagvormittag. In einer Instagram-Story teilte der Offensivspieler mit: "Leute, sorry, da sind mir mehr Fehler unterlaufen als ich Flanken geschlagen habe. Meine eigentliche Intention des Shirts hat darunter gelitten, aber auch ich lerne dazu. Für alle, die es überzogen finden: auch verstanden."

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