Zu viele Chancen vergeben

Eine Reaktion ohne die letzte Konsequenz: Wie das Kleeblatt den Sieg gegen Schalke verspielte

Johannes Lenz

Online-Redakteur

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31.03.2025, 06:40 Uhr
Die Schalker Spieler feierten den Punkt wie einen Sieg - für Branimir Hrgota und seine Kollegen muss er sich angefühlt haben wie eine Niederlage.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink Die Schalker Spieler feierten den Punkt wie einen Sieg - für Branimir Hrgota und seine Kollegen muss er sich angefühlt haben wie eine Niederlage.

Fast hätte es die Spielvereinigung geschafft, gegen den FC Schalke 04 für ein Déjà-vu zu sorgen: Wie schon im Hinspiel ging das Kleeblatt mit der Hypothek einer schmerzhaften Derby-Pleite in das Duell mit den Königsblauen. Wieder zeigte die Fürther Mannschaft eine Reaktion, präsentierte sich im Vergleich zur Niederlage gegen den Rivalen aus Nürnberg deutlich aggressiver, zielstrebiger und torgefährlicher. Und wieder erspielte sich das Kleeblatt eine komfortable Führung - musste am Ende aber doch zittern.

Der große Unterschied: Dieses Mal war die Aufholjagd der Schalker erfolgreich, das Kleeblatt musste sich am Sonntagnachmittag mit einem Zähler begnügen. „Ein verrücktes Spiel war das“, resümierte Gäste-Trainer Kees van Wonderen auf der Pressekonferenz nach der Partie. Gefolgt von der treffenden Erkenntnis: „Wir holen hier einen Punkt, den wir eigentlich nicht mitnehmen können, wenn Fürth aus seinen Möglichkeiten noch einen vierten Treffer gemacht hätte.“

Chance um Chance vergeben

Tatsächlich hatte das Kleeblatt mehr als genug Chancen, für ganz klare Verhältnisse zu sorgen. Doch nach dem 3:1 durch Dennis Srbeny in der 54. Minute vergaben die Fürther gleich mehrere aussichtsreiche Chancen auf fahrlässige Art und Weise - diese Inkonsequenz sollte bestraft werden.

„In dieser engen Liga musst du durch die Chancen, die du hast, solche Spiele finalisieren. Wir können es früher in die Richtung bringen, wie es, denke ich, jeder im Stadion für uns verdient gesehen hätte“, befand auch der Fürther Trainer Daniel Siewert nach der Partie. Dass dies nicht gelungen ist, habe daran gelegen, dass es „im letzten Moment an Präzision in den Angriffssituationen gefehlt“ habe.

Kleeblatt hält dem Druck nicht stand

Doch der Punktverlust lässt sich nicht nur mit der mangelhaften Chancenverwertung erklären, schließlich führte die Spielvereinigung bis zur 84. Minute komfortabel mit zwei Toren Vorsprung. Nach Younes Anschlusstreffer aber begann die Fürther Abwehr plötzlich zu schwimmen, das Kleeblatt zog sich tief in die eigene Hälfte zurück und schaffte es nicht mehr, für Entlastung zu sorgen. Angriff um Angriff ließ die Fürther Abwehr in der Schlussphase auf sich zurollen - letztlich gelang es nicht, dem Druck standzuhalten und die Führung über die Zeit zu bringen.

„Das tut auch weh, weil wir dann in der Konsequenz nicht mehr richtig verteidigt haben“, sagte Siewert. Die beiden Gegentreffer zum Ausgleich habe seine Mannschaft „zu einfach“ erhalten - einmal mehr in dieser Saison. Der Fürther Chefcoach war mit dem Auftritt seiner Mannschaft dennoch nicht unzufrieden, vor allem die Reaktion nach dem frühen Rückstand und die Umsetzung taktischer Vorgaben hob Siewert positiv hervor. „Es ist immer eine Herausforderung für einen Trainer, die Leistung zu sehen, aber auch das Ergebnis“, sagte Siewert deshalb. Letzteres kann nach dem Spielverlauf aber wohl niemanden am Ronhof zufriedenstellen.

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