Kleeblatt-Pressekonferenz

Fürth als Zweiter, Paderborn Erster? Zorniger: „Sowas kann passieren“

Sara Denndorf

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22.8.2024, 15:17 Uhr
Alexander Zorniger trifft mit dem Kleeblatt am Samstag auf den derzeitigen Tabellenführer.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Alexander Zorniger trifft mit dem Kleeblatt am Samstag auf den derzeitigen Tabellenführer.

Dass die SpVgg Greuther Fürth und der SC Paderborn als Zweitplatzierter und als Tabellenführer in das gemeinsame Duell am dritten Spieltag gehen, hätten wohl die wenigsten Beobachter vor der Saison für möglich gehalten. Zu diesen Wenigen zählt Alexander Zorniger. Auf der Pressekonferenz vor der Partie am Samstag (Anpfiff um 13 Uhr) sagte der Kleeblatt-Coach: "Nach zwei Spieltagen kann das schon auch mal – in Anführungsstrichen – ‚passieren‘."

Die Gegner aus Ostwestfalen, welche der 56-Jährige in der Vorbereitung gegen Birmingham City gesehen hatte, zählt Zorniger zu den Favoriten in der laufenden Zweitliga-Saison. "Deswegen überrascht mich das nicht so, und bei meiner Mannschaft überrascht mich grundsätzlich nichts", so der Fußballlehrer.

Tatsächlich braucht sich auch das Kleeblatt nicht verstecken: Nach dem Auftaktsieg gegen Preußen Münster und dem Remis am Betzenberg ist die SpVgg Greuther Fürth noch ungeschlagen und rangiert dank des Torverhältnisses und der Anzahl der erzielten Treffer auf dem zweiten Tabellenplatz. Sowohl seine Truppe als auch der kommende Gegner, wer mit makellosen zwei Siegen aus zwei Spielen in die Saison gestartet war, "haben sich die Punkte, die sie geholt haben, mindestens verdient", konstatiert Zorniger auf der Pressekonferenz.

"Sie wollen Fußball spielen"

Verglichen mit dem Aufsteiger aus Münster und dem letztjährigen Abstiegskandidaten aus Kaiserslautern bekommt es die Fürther Mannschaft nun aber mit einem anderen Kaliber zu tun. Paderborn besitzt eine "abgezockte Truppe" sowie "jede Menge Potenzial" und "individuelle Qualität" im Kader, analysiert der Kleeblatt-Coach den kommenden Gegner. Besonders schätzt er die Fähigkeiten des SC Paderborn im Spielaufbau: Die Ostwestfalen "werden nicht unruhig bei eigenem Ballbesitz", entsprechend wird eine "hohe Qualität im Pressing und Gegenpressing" der Hausherren vonnöten sein.

Zudem gilt die Mannschaft von Cheftrainer Lukas Kwasniok als "sehr flexibel in der Spielanlage", kann sowohl im Spiel mit als auch gegen den Ball verschiedene Lösungen finden und haben einen Coach, der es versteht, im laufenden Spiel sinnvolle taktische Anpassungen vorzunehmen: Als das Kleeblatt vergangene Saison mit 5:0 die Ostwestfalen düpierte (und dabei aber auch von einem frühen Platzverweis profitierte), habe sich "die Grundposition, wie Paderborn Fußball spielen will, gezeigt", so Zorniger: "Sie wollen Fußball spielen, lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Wenn es mal nicht so läuft, wird umgestellt."

Spielt "potenzieller Leader" Dietz?

Beim Unterfangen, gegen den derzeitigen Tabellenführer zu bestehen, stehen dem Fürther Cheftrainer nahezu alle Spieler zur Verfügung. Einzig hinter dem Einsatz von Jomaine Consbruch steht ein Fragezeichen. Der Mittelfeldspieler hat nach seiner Fußverletzung am Donnerstag "antrainiert" – ob er fit wird, bleibt zwar fraglich, ein Einsatz wäre aber laut Zorniger "natürlich wichtig".

Denn: Im zentralen Mittelfeld ist das Kleeblatt derzeit nicht allzu breit aufgestellt, für die Doppelsechs kommen neben Consbruch nur Julian Green und Philipp Müller infrage. Weitere Alternativen wären eher positiosnfremde Spieler, welche aushilfsweise ins Zentrum rücken könnte. So wäre beispielsweise Maximilian Dietz, der normalerweise in der Dreierkette beheimatet ist und "das Feld gerne vor sich hat", im defensiven Mittelfeld "eine Lösung für ein Spiel", nicht aber auf Dauer.

Stattdessen drängt der Olympia-Rückkehrer auf eine Startelf-Nominierung in der Abwehr und liefert sich ein Duell mit Marco Meyerhöfer. Für Dietz spricht laut Zorniger, dass er "seine Mitspieler besser machen" kann, indem er sich ständig anspielbar macht, außerdem sieht der 56-Jährige in seinem Schützling einen "potenziellen Leader". Aber: "Auch er muss fit sein", gab Zorniger zu Protokoll.

Zornigers Lob für Meyerhöfer

Sein Konkurrent indes steht voll im Saft: Marco Meyerhöfer stand in den ersten beiden Zweitliga-Partien in der Startelf und hat es bisher "sehr, sehr gut gemacht". Den 28-Jährigen zeichnet nach Ansicht seines Trainers besonders aus, dass er "auch ohne Probleme ins Mittelfeld wechseln" und damit eine zusätzliche Anspielstation im eigenen Ballbesitz liefern kann.

Abgesehen von dieser umkämpften Position in der Dreierkette ist mit keinen weitreichenden Änderungen in der Startelf zu rechnen, Noel Futkeu dürfte wohl wieder im Sturmzentrum neben Ex-Paderborner Dennis Srbeny starten.

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