Frage der Effizienz?
Kleeblatt-Pleite beim KSC: Trainer Siewert sieht ein Hauptproblem - Offensivmann Klaus ein anderes
20.04.2025, 18:54 Uhr
Dabei waren die Vorzeichen, unter denen die Franken ihre Reise nach Baden antraten, keine allzu schlechten: Immerhin setzte die SpVgg noch in der Woche den aufstiegsambitionierten Kölnern hart zu. Im Ronhof erspielten sich die Hausherren zahlreiche Hochkaräter und hätten dem aktuellen Tabellenführer beinahe noch eine Niederlage beigebracht. Dass die Rheinländer mindestens ebenso viele Torchancen ungenutzt ließen, gehört sicherlich zur ganzen Wahrheit. Und doch war man beim Kleeblatt durchaus angetan von der couragierten Darbietung, die als Schritt in die richtige Richtung zu verbuchen war.
Futkeu im Pech - Kleeblatt hadert
Eine Woche später ist die Gefühlswelt eine andere. Obwohl das Kleeblatt diesmal nicht nur auf Augenhöhe agiert hat, sondern die über weite Strecken leicht überlegene Mannschaft war, gingen die Gäste als Verlierer vom Feld. Ein Chancenfeuerwerk brannten die Fürther zwar nicht ab, dennoch hätte das Kleeblatt treffen können - vielleicht gar müssen. „Das Thema ist die Effizienz“, gab ein sichtlich gefrusteter Jan Siewert nach der Partie zu Protokoll und spielte dabei besonders auf eine Szene an.
Angreifer Noel Futkeu hatte gleich mehrere Gelegenheiten, seine Farben in Front zu bringen. Nach nicht einmal einer Minute fand sich der 22-Jährige schon in aussichtsreicher Position wieder, bekam unter Bedrängnis allerdings nicht genügend Wucht in seinen Abschluss. Rund 20 Minuten später machte er hingegen fast alles richtig: Mit einem perfekt getimten Flugball überspielte Luca Itter die gesamte Karlsruher Hintermannschaft. Futkeu pflückte das Leder, bemerkte, dass Keeper Weiß sein Tor verlassen hatte und hob den Ball gefühlvoll über den Schlussmann hinweg. Nur die Latte verhinderte letztlich eine zu diesem Zeitpunkt verdiente Gästeführung.
Nach der Partie waren sich alle Beteiligten einig, dass der Aluminiumtreffer eine Schlüsselszene der Begegnung war. „Ich glaube, dass wir einen riesen Moment in der ersten Halbzeit haben, wo wir an die Latte schießen. Wenn der reingeht, dann führen wir 1:0“, erklärte etwa Offensivmann Felix Klaus. Auch Kapitän Branimir Hrgota bemängelte, dass sich die Fürther nicht für ihr Engagement belohnten. KSC-Coach Christian Eichner schlug ähnliche Töne an: „Wir haben über weite Teile der ersten Halbzeit Probleme gehabt mit den langen Bällen in den Rücken der letzten Linie.“
KSC-Siegtreffer sorgt für Gesprächsstoff
Im zweiten Durchgang gelang es dem Kleeblatt daraufhin kaum, die Karlsruher Defensive vor Probleme zu stellen. So entwickelte sich eine weitgehend zähe Partie mit geringem Unterhaltungswert. Dass am Ende dennoch die Hausherren jubelten, verärgert Routinier Felix Klaus: „Am Ende müssen wir es einfach mal schaffen, dann auswärts einen Punkt mitzunehmen, aber das schaffen wir gerade nicht.“ Zudem waren die Fürther auch mit Schiedsrichter Florian Heft nicht einverstanden. Der Unparteiische korrigierte sich berechtigterweise in Halbzeit eins, als er Karlsruhe zunächst einen Foulelfmeter zusprechen wollte. Vor dem Gegentor übersah Heft jedoch ein Vergehen von KSC-Stürmer Schleusener, wie Siewert empfand: „Vor dem Tor kommt unser Verteidiger ins Fallen. Wenn er ins Fallen kommt, hat man die Pflicht, sich das anzuschauen. Das war dann spielentscheidend.“ Auch Hrgota bewertete die Szene als Foul an Innenverteidiger Quarshie.
Der Treffer jedoch hatte Bestand. Damit wartet das Kleeblatt bereits seit sechs Ligaspielen auf ein Erfolgserlebnis. Ein guter Zeitpunkt, die Negativserie zu brechen, wäre sicherlich der kommende Freitag: Dann gastiert der Tabellenvorletzte aus Ulm im Sportpark Ronhof. Sieben Punkte trennen die Franken derzeit noch vom Relegationsrang 16.
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