Verhandlungen mit Liverpool

Loris Karius, Leon Schaffran, Sascha Burchert: Wie geht es weiter im Fürther Tor?

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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25.12.2021, 06:00 Uhr
Derzeit hat das Kleeblatt vier Torhüter. Im Winter soll nach Marius Funks (2.v.r.) Verletzung ein fünfter dazukommen. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Derzeit hat das Kleeblatt vier Torhüter. Im Winter soll nach Marius Funks (2.v.r.) Verletzung ein fünfter dazukommen. 

49 Gegentore sind zu viel. Das wissen sie alle bei der SpVgg Greuther Fürth. Ein Grund für die lange nicht enden wollende Gegentorflut war, neben der sehr offensiven Ausrichtung, die Leistung der Torhüter. Sascha Burchert glänzte in den ersten sechs Spielen nicht und musste deshalb auf die Bank, sein Herausforderer Marius Funk hielt anschließend aber nicht mal die Hälfte der Schüsse auf sein Tor.

Das Kleeblatt hat ein Torwartproblem - dachte man. In den letzten drei Spielen vor der Winterpause aber präsentierte sich Aufstiegskeeper Burchert nach seiner Rückkehr plötzlich stark und hielt gegen Augsburg zumindest einen Punkt fest. Dennoch wollen die Verantwortlichen demnächst einen weiteren Torhüter verpflichten, weil Funk bis Saisonende ausfällt.

Ein Name, der seit Tagen immer wieder fällt, ist der von Loris Karius. Der 28-Jährige stand noch vor drei Jahren mit dem FC Liverpool im Champions-League-Finale und patzte gegen Real Madrid doppelt. Als Grund stellten die Ärzte später eine Gehirnerschütterung, die mit einer "visuellen räumlichen Dysfunktion" einherging, fest. Doch seit dem folgenschweren Auftritt spielt Karius in Liverpool keine Rolle mehr, in der vergangenen Saison war er an Union Berlin ausgeliehen.

Nach Informationen dieser Redaktion hat das Kleeblatt tatsächlich Kontakt zum Verein von Jürgen Klopp aufgenommen, es hakt aber, wie so oft, am Geld. Karius verdient in Liverpool mehrere Millionen Euro im Jahr und müsste im Falle eines Wechsel große Abstriche machen. Spannend ist allerdings, dass der Torwart von derselben Berateragentur wie Marco Meyerhöfer und Jamie Leweling vertreten wird, die in diesem Jahr langfristige Verträge beim Kleeblatt unterschrieben haben.

Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi möchte auf Nachfrage keine Namen kommentieren, "wir setzen uns bei der Torhüterposition keine Grenzen", sagt er. "Generell planen wir in Fürth weitsichtig." Manchmal, betont Azzouzi, "muss man aber auch nur für den Moment gucken. Es kann sein, dass wir jemanden nur für ein halbes Jahr holen."

Denn jeder Transfer hat Auswirkungen auf die Zukunft im Fürther Tor, die wegen der auslaufenden Verträge von Burchert und Funk derzeit so offen ist wie lange nicht mehr. So sollen die Verantwortlichen noch vor ein paar Wochen wegen der schwachen Leistungen mit einem größeren Umbruch auf dieser so wichtigen Position geplant haben, derzeit aber macht Burchert, der seit 2016 in Fürth spielt, Werbung für sich.

Und dann ist da noch Leon Schaffran. Der dritte Mann, der sich seit drei Jahren brav hinten anstellt, sei "ein sehr, sehr talentierter Torwart", findet Rachid Azzouzi. "Man muss perspektivisch auch sehen, wo sein Platz ist. Wir versprechen uns sehr viel von ihm."

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