Drei Spieler vorbelastet
Mit Freude und Intensität: Das Kleeblatt will die strauchelnden Bayern ärgern
18.2.2022, 15:44 UhrNatürlich hat Stefan Leitl am Mittwochabend Fußball geschaut. Der Trainer des Kleeblatts sah, wie sich der FC Bayern in Salzburg lange schwer tat und erst in der 90. Minute zum späten Ausgleich kam. Doch der Fernsehabend in der Fürther Trainer-WG war mehr ein gemütlicher als ein arbeitsreicher, Erkenntnisse, sagte Leitl am Freitag, könne man aus dem Champions-League-Spiel eher wenige ziehen. Dafür war der Münchner Gegner dann doch zu gut.
"Salzburg hat gerade in der ersten Halbzeit sehr hoch gepresst, war sehr mutig und hat teilweise in Unterzahl an der letzten Kette verteidigt" hat Leitl beobachtet, die Salzburger hätten "die ein oder andere Situation mit Glück überstanden". Das sei "für uns schwierig" - Leitl ist nach einer langen Niederlagenserie in der Hinrunde ja unter anderem von diesem hohen Pressing abgewichen, um defensiv kompakter zu stehen.
Das wurde mit der erfolgreichsten Fürther Phase in der Bundesliga belohnt, die sie am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) nur zu gerne fortsetzen würden. "Wichtig wird, dass wir unseren Weg finden und trotzdem mutig bleiben", betont der Trainer. "Es wird Situationen im Spiel geben, die wir über gutes und intensives Anlaufverhalten nutzen können, um zum Abschluss zu kommen."
Die kurze Schwächephase der Bayern, die Unzufriedenheit in München, all das hat Leitl natürlich registriert. "Wir wissen, was wir tun müssen, um die Bayern vor Aufgaben zu stellen", sagt er. "Man muss dieses Spiel aber erstmal spielen und diese Offensivpower wegverteidigen. Das ist unsere primäre Aufgabe. Trotzdem können wir mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen." Mit welcher Aufstellung, taktisch wie personell, die Fürther ins Spiel gehen, ist derweil noch offen. "Es gibt zwei Themen", so Leitl. "Einerseits die Grundordnung - und zum anderen sind drei sehr wichtige Spieler mit vier oder neun gelben Karten vorbelastet."
Im schlimmsten Fall könnten Sebastian Griesbeck, Max Christiansen und Paul Seguin in der kommenden Woche gegen Köln gesperrt fehlen. "Man muss schon abwägen, welche Chance und welches Risiko wir eingehen", betont der Trainer. Wer auch auf dem Platz steht, entscheidend sei, "mit welcher Intensität wir ins Spiel gehen". Seine Mannschaft müsse "unglaublich kompakt" sein und so die "Abstände zwischen den Ketten" kleinhalten, "um in die Zweikämpfe zu kommen".
Die Aufgabe für seine Mannschaft ist dabei klar: "Ich wünsche mir, dass wir ab der ersten Minute maximal rauspowern, um am Sonntagnachmittag so lange wie möglich ein unangenehmer Gegner zu sein." Bei aller Intensität soll aber auch die Freude nicht zu kurz kommen. "Wir freuen uns alle auf dieses Spiel, dass wir in München spielen, gegen Bayern, den vielleicht besten Verein der Welt", schwärmt Leitl. Nur zu gerne würde er von der Seitenlinie aus sehen, wie sich die großen Bayern erneut schwer tun.
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