Ex-Fürther entscheidet Partie

Nächste Niederlage: Clevere Lauterer bestrafen individuelle Fehler des Kleeblatts

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

24.1.2025, 21:14 Uhr
Luca Itter und Marco John steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Luca Itter und Marco John steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

Jan Siewert veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:2 bei Preußen Münster auf gleich fünf Positionen: Simon Asta fehlte aufgrund seiner Gelb-Roten Karte gesperrt, Dietz musste krankheitsbedingt passen. Außerdem saßen Bansé und Futkeu zunächst der Bank. Müller, Münz, Srbeny und Massimo rückten dafür in die erste Mannschaft. Zu guter Letzt kehrte Nahuel Noll nach überstandener Verletzung wieder zurück zwischen die Pfosten, auf der Bank nahm der frisch verpflichtete Grill für den verletzten Körber Platz.

Die Gäste aus Kaiserslautern begannen schwungvoll, Aremu zwang Noll nach knapp zwei Minuten per Flachschuss zu einer ersten Parade. Auch nach der anschließenden Ecke wurde es gefährlich. Erneut war es Aremu, der im Getümmel aus kurzer Distanz abzog, aber an der vielbeinigen Fürther Abwehr scheiterte. Dann meldete sich auch das Kleeblatt offensiv an - und schlug mit dem ersten Angriff direkt zu: Hrgota machte einen langen Ball an der linken Sechzehnerkante fest und bediente Meyerhöfer, der Klaus in Szene setzte. Dessen flache Hereingabe in den Rückraum vollendete Müller mit etwas Glück - sein Schuss wurde von Wekesser entscheidend abgefälscht (6. Minute).

Doppeltes Pfostenpech fürs Kleeblatt

Die Spielvereinigung blieb direkt dran - und dank des mutigen Pressingspiels brandgefährlich: Srbeny fing vor dem Sechzehner der Pfälzer einen Ball ab und spielte in den Lauf von Klaus, der direkt den Abschluss suchte und knapp über das Tor zielte. Nur Sekunden später eroberte Hrgota den Ball erneut am gegnerischen Strafraum und legte für Massimo auf - dessen Versuch klatschte an den Pfosten (12.). Die "Roten Teufel" übernahmen in der Folge die Spielkontrolle, während die Fürther weiterhin bissig auftraten und auf schnelle Umschaltmomente lauerten.

Die Fürther Hintermannschaft war zunächst nicht besonders gefordert, ließ sich nach 24 Minuten aber beinahe überraschen, als sie Wekesser auf der rechten Abwehrseite komplett aus den Augen verlor - der verzog bei seinem Abschluss jedoch deutlich. Stattdessen wurde das Kleeblatt wieder gefährlich: Nach schöner Kombination durchs Mittelfeld legte Srbeny mit der Sohle für Klaus zurück, dessen satter Abschluss landete am Pfosten - erneut Alu-Pech für die Hausherren (26.).

Ritter gleicht aus - Yokota bedankt sich bei Jung

Nur zwei Minuten später glichen die Pfälzer durch Ritter aus. Der Kapitän der Gäste spielte erst mit Yokota auf Linksaußen, dann mit Kaloc im Sechzehner einen Doppelpass und vollendete flach zum 1:1 (28. Minute). In der Folge verlor die Partie an Intensität, auch weil das Kleeblatt nach dem Ausgleich etwas verhaltener anlief und die Pfälzer zunächst wieder um Spielkontrolle bemüht waren. Wirklich gefährlich wurde es vor der Pause nur noch einmal: Meyerhöfer flankte auf Srbeny, der zwischen zwei Lauterer Verteidigern sträflich viel Platz hatte. Doch der Fürther Mittelstürmer brachte den Ball nicht unter Kontrolle, geriet stattdessen komplett aus der Balance - Chance vertan (45.+2).

Auch im zweiten Durchgang begann das Kleeblatt mutig, musste nach einem katastrophalen Blackout aber das 1:2 hinnehmen: Jung hielt den Ball am eigenen Strafraum, nahm aber nicht wahr, dass sich Yokota in seinem Rücken anschlich. Der Japaner spitzelte dem Fürther Verteidiger den Ball vom Fuß und überwand Noll zur Führung für die Gäste. Ein Wirkungstreffer - die Pfälzer legten beinahe direkt nach, doch Noll parierte einen Versuch des eingewechselten Ache (57.). Die Spielvereinigung verlor danach komplett den Faden, Kaiserslautern agierte abgeklärt und wurde immer wieder gefährlich - Ache verpasste nach einem Eckball nur knapp (65.).

Kaloc kontert Hrgota-Hammer

Ausgerechnet während der besten Phase der Gäste kam das Kleeblatt zum Ausgleich - und wie: Hrgota eroberte den Ball in der gegnerischen Hälfte, spielte einen Doppelpass mit Massimo - und hämmerte die Kugel aus etwa 18 Metern unhaltbar zum 2:2 in die Maschen (68.). Doch nur fünf Minuten später der erneute Rückstand: Nach einem weiten Abschlag von Torhüter Krahl kam der FCK zu einfach vor das Fürther Gehäuse, letztlich war es Kaloc, der ins kurze Eck vollendete - Noll gab keine gute Figur ab.

Doppelter Platzverweis - Ache mit der Entscheidung

In der Folge wurde die Partie immer zerfahrener und hektischer. Müller suchte nach einer Antwort auf den erneuten Rückstand, verzog bei seinem Versuch aus der zweiten Reihe aber deutlich (76.). Nach 84 Minuten leistete der Mittelfeldspieler seiner Mannschaft einen Bärendienst: Müller leistete sich einen Ballverlust und versuchte seinen Fehler wiedergutzumachen, holte Ache jedoch ohne Chance auf das Spielgerät von hinten von den Beinen - Schiedsrichter Prigan zückte die Rote Karte. Weil Gyamerah Müller anschließend an die Gurgel ging, verwies der Referee auch den Lauterer des Feldes - so ging es mit Gleichzahl, zehn gegen zehn, in die Schlussminuten.

In der achtminütigen Nachspielzeit bot sich dem Kleeblatt dann die große Chance auf den Ausgleich: Nach einer Flanke von John legte Michalski per Kopf in die Mitte, wo Futkeu aus bester Position über das Gehäuse der Gäste köpfte (90.+3). Die Pfälzer machten es eine Minute später besser - nach einem Doppelpass mit Zimmer war Ache frei durch und ließ Noll im Eins-gegen-eins keine Chance. Danach passierte nichts mehr, das Kleeblatt verliert durch das Braunschweiger Remis in Magdeburg im Parallelspiel weiter Boden auf die hinteren Ränge und liegt nur noch fünf Punkte vor dem Relegationsplatz. Die nächste Chance zu punkten bietet sich der Siewert-Elf am kommenden Spieltag beim Auswärtsspiel in Paderborn.

Verwandte Themen


Keine Kommentare