Jubel von 1000 Fans
Singles, Führungsspieler und Emotionen: Die Mannschaftsvorstellung des Kleeblatts
15.8.2021, 17:56 UhrAuf einer großen Leinwand wurde die Erfolgsgeschichte nochmal lebendig. Als am Ende zweier emotionaler Videos Dickson Abiama alleine auf den Düsseldorfer Torhüter zulief und zum entscheidenden 3:2 traf, da hielt es kaum mehr jemanden der 1000 Fans, die am Sonntag auf die Freiheit gekommen waren, auf den Bänken. Die Menschen applaudierten, jubelten – ganz so, als wären sie gerade live dabei gewesen beim Aufstiegsspiel ihres Kleeblatts.
Doch damals, am 23. Mai, waren nur wenige Auserwählte im Ronhof, alle anderen haben ihre ganz eigene Geschichte, wie sie den Aufstiegstag erlebt haben. Bei der offiziellen Saisoneröffnung durften alle nochmal in Erinnerungen schwelgen und zurückdenken an diese Stunden – so wie Oberbürgermeister Thomas Jung, der von seiner Radtour erzählte. „In Stadeln waren wir nicht drin, in Vach möglicherweise und am Scherbsgraben dann aufgestiegen“, erzählte der OB.
Für die Stadt und die Spielvereinigung sei dieser Aufstieg „Gold wert, im wahrsten Sinne des Wortes“ – befand der Stadtchef, befanden aber auch alle anderen, die es mit dem Kleeblatt halten. Geschäftsführer Holger Schwiewagner warb auf der Bühne erneut um „Vertrauen in die Mannschaft und das Trainerteam“, auch nach so bitteren Niederlagen wie dem 1:5 beim VfB Stuttgart am Samstagnachmittag. Alle Fürther müssten sich „Zuversicht und Freude erhalten“, betonte Schwiewagner, „nur gemeinsam werden wir als vermeintlich kleines Fürth das Abenteuer Bundesliga zu dem Ende führen, das wir uns alle wünschen“.
Die Männer, die auf dem Platz für das Wunder, die Sensation, kurz: für den Klassenerhalt sorgen sollen, stellten sich anschließend den Fans vor. Manche noch sehr zurückhaltend und zaghaft, andere auch mit einer erfrischen Leichtigkeit, die das Kleeblatt zuletzt ja auch sportlich ausgezeichnet hatte. Torhüter Sascha Burchert erzählte beispielsweise mit einem breiten Grinsen davon, dass sein Kollege Leon Schaffran derzeit Single sei – was der offensichtlich nicht so gerne auf der ganz großen Bühne hören wollte.
"Wahnsinnige Überzeugung"
Schaffran blieb dagegen nüchtern und sachlich – und lobte Burchert als „absoluten Führungsspieler und Verantwortungsträger“. Vor dem Spiel in Kiel vor fast einem Jahr, in das die Fürther nach vier sieglosen Spielen mit einigem Druck gingen, „hat er in der Kabine mit wahnsinniger Überzeugung eine Ansage gemacht, dass wir eine Serie starten werden“, so Schaffran. Anschließend gewann das Kleeblatt fünfmal in Folge und spielte sich nach ganz oben.
Das skandinavische Sturmduo Havard Nielsen und Branimir Hrgota versprühte derweil mit dem Mikrofon in der Hand beinahe so viel Freude wie im Aufstiegsjahr auf dem Platz – und Neuzugang Nils Seufert durfte den Fans nochmal nahe bringen, dass Paul Seguin nicht nur auf dem Rasen vorangeht, sondern sich auch immer als Führungsspieler um die Neuen kümmert. Die Chemie in der Mannschaft scheint also zu stimmen – Punkte gibt es dafür aber nicht, das wissen alle Beteiligten.
Die Niederlagen in Babelsberg und Stuttgart wollten sie deshalb lieber schnell vergessen. „Die Saison beginnt für uns mit dem Heimspiel am Samstag“, sagte der OB – und Trainer Stefan Leitl versprach den ersten Heimsieg in der Bundesliga-Geschichte des Kleeblatts.
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