Stimmen zum 0:3 in Nürnberg
„Von allem zu wenig“: Große Enttäuschung beim Kleeblatt nach erneuter Derby-Pleite
16.03.2025, 20:15 Uhr
Fast fünfzig Jahre lang hat die Spielvereinigung aus Fürth keine zwei Derbys in einer Saison verloren. Diese Serie ist nun gerissen - und das krachend: Nach dem blamablen 0:4 im Hinspiel unterlag das Kleeblatt auch im Rückspiel in Nürnberg deutlich mit 0:3. Als "schmerzhaft" bezeichnete Jan Siewert die Niederlage nach der Partie. "Ich glaube, man sieht es mir an - es tut mir total leid in der Art und Weise, wie das in der ersten Halbzeit gelaufen ist", erklärte der Kleeblatt-Coach. Seine Mannschaft sei "nicht annähernd in Normalform" gewesen, erst recht "nicht in der Form, die man fürs Derby braucht."
Dieser Einschätzung schloss sich auch Stephan Fürstner an: "Das war einfach zu wenig Gegenwehr, zu wenig von allem. Das muss man einfach so klar sagen", so das Fazit des Fürther Sportdirektors. Fürstner war der Meinung, "dass jeder Einzelne heute nicht an seine hundert Prozent gekommen ist. Das muss man einfach hinterfragen." Die aus Fürther Sicht ernüchternde Konsequenz daraus: "Wir waren heute einfach nicht gut genug."
Individuelle Fehler und fehlende Zweikampfstärke
Siewert kam auch auf die individuellen Fehler vor den Gegentreffern zu sprechen: "Wir haben eine große Beteiligung an den Gegentoren durch eigene Ballverluste, gerade vor dem 0:2. Wir schaffen es einfach nicht, den Ball ins Aus zu bringen, da macht es wenig Sinn, große taktische Analysen zu machen." Den zweiten Gegentreffer machte Siewert ohnehin als Schlüsselmoment der Partie aus, denn trotz des frühen Rückstandes hatte das Kleeblatt zunächst zurück ins Spiel gefunden: "Wenn man die Zugriffe sieht, die wir nach dem 0:1 hatten, dann war genau das der Plan. Dann kommt dieses unsägliche 0:2, was einfach extrem bitter für uns ist."
Stephan Fürstner erkannte vor allem in der Arbeit gegen den Ball die Hauptursache für die Niederlage: "Es war offensichtlich, dass wir heute die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewonnen haben, um dem Gegner die Torchancen zu nehmen. Es war zu einfach, in unser letztes Drittel zu kommen." Die Mannschaft sei "langsam im Kopf" und "ein Stück weit inkonsequent in den Zweikämpfen" gewesen. "Die Art und Weise, wie wir heute Zweikämpfe geführt haben - das war nicht das, was uns in den letzten Wochen stark gemacht hat", resümierte der Sportdirektor.
Rückschlag im Entwicklungsprozess - Blick nach vorne
Jan Siewert, der in den letzten Wochen immer wieder die Entwicklung der Mannschaft gelobt hatte, sprach nach der Derby-Niederlage von einem "Prozess, der nicht immer linear verläuft. Es wird immer Rückschläge geben - das zeigt uns, dass einfach noch Arbeit vor uns haben." Für Stephan Fürstner war die Leistung "so nicht erwartbar" nach den letzten Wochen. Dennoch wollte er den Blick nach vorne richten: "Wir müssen das Spiel analysieren, aufarbeiten, selbstkritisch sein - jeder Einzelne. Und feststellen, woran es gelegen hat, dass wir nicht hundert Prozent bringen konnten."
Dazu hat das Kleeblatt in der Länderspielpause ausreichend Zeit. Doch danach müsse man wieder "hochfahren", wie Fürstner erklärte - schließlich warte gegen den FC Schalke 04 ein "echtes Kracherspiel" auf die Spielvereinigung. Ein Spiel, "in dem wir wieder bestehen müssen - und in dem wir definitiv ein anderes Gesicht zeigen müssen."
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