Wichtig für den FCN: Hack erfindet sich neu

8.7.2020, 15:33 Uhr

Franken und vor allem Club-Fans sind – so behauptet man - schwer zu entzücken, besonders in einer ernüchternden Spielzeit wie dieser. Wenn es jedoch einen FCN-Akteur gab, der Hochgefühle bei den Anhängern auszulösen wusste, dann war das in dieser Saison zweifelsohne Robin Hack. In düsteren Zeiten war der dynamische 21-Jährige einer der wenigen Lichtblicke der Nürnberger. Durch seine Spielweise und seine individuelle Klasse ist er – wenn man das in der Mannschaftssportart Fußball so sagen kann – weniger auf seine Kollegen angewiesen. Seine Tempodribblings, seine Technik und sein Torabschluss ermöglichen es ihm, Aktionen selbst zu initiieren und zu vollenden. Die Tatsache, dass der selbstbewusste Hack um seine Fähigkeiten weiß, ist Fluch und Segen zugleich – und geht einher mit der Frage, wie viel Individualismus ein Team verträgt.

Druck? Tor beim Liga-Debüt, Hattrick im zweiten U21-Einsatz

In den vergangenen Monaten agierte der gebürtige Pforzheimer zu oft als eigensinniger Solist, suchte oftmals selbst eher den eigenen Abschluss als den besser postierten Kollegen. Im Relegations-Heimspiel gegen Ingolstadt bewies der überraschend auf der rechten Außenbahn auflaufende Offensiv-Spieler jedoch auch das Auge für die Mitspieler: In der 22. Spielminute erobert Erras den Ball im Mittelfeld, stochert ihn zum nahestehenden Hack, der den Ball aus der Luft mit dem ersten Kontakt und umzingelt von drei Gegnern auf engem Raum annimmt, und ihn direkt im Anschluss per Außenrist an Zrelak weitergibt. Nachdem das Spielgerät über Behrens erneut zum Mann mit der Nummer 17 kommt, stößt dieser mit wenigen Schritten an die gegnerische Sechszehnerkante vor und spielt anschließend quer auf den freistehenden Nürnberger, der viel Zeit und Raum hat, um präzise ins lange Eck abzuschließen – erfolgreich. Im zweiten Durchgang bringt Hack erneut sein Pendant auf dem linken Flügel in eine aussichtsreiche Abschlusssituation: In der 66. Minute nimmt Hack im Halbfeld einen hohen Pass – diesmal von Ishak - fein herunter, zieht sofort das Tempo an und damit an drei Schanzern vorbei durchs komplette Mittelfeld, ehe er auf den mitgelaufenen Nürnberger abgibt, dessen Abschluss vom Fünfereck jedoch nur den Außenpfosten trifft.

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