Vorsicht vor "Scraping"

Perfide Betrugsmasche vom angeblichen Stromanbieter: So schützen Sie sich vor der Abzocke

Erik Thieme

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24.02.2025, 15:49 Uhr
Sensible Daten sollten niemals am Telefon preisgegeben werden.

© IMAGO/Daniel Schäfer Sensible Daten sollten niemals am Telefon preisgegeben werden.

In den vergangenen Monaten mehrten sich bei vielen Personen ungewollte Spam-Anrufe, die Bundesnetzagentur verbuchte zum Ende 2024 wieder mehr betrügerische Kontakte. Viele Menschen werden anhand der ausländischen Nummer bereits skeptisch, doch zum Teil rufen die Betrüger auch mit unterdrückter Nummer an.

Thomas Wrobel, Experte der Spamschutz-App "Clever Dialer", warnt nun vor einer besonders perfiden Masche. Beim sogenannten "Scraping" geben sich die Anrufer als Vertreter eines bekannten Stromanbieters durch und behaupten, lediglich einen Routinecheck der Vertragsdaten durchführen zu wollen. Andere bestehen auf einen Tarifwechsel, das Ziel bleibt aber das gleiche: Die Zählernummern und Bankverbindungen der Angerufenen.

Mit diesen Daten können die Betrüger dann ungewollte Vertragswechsel veranlassen oder Abbuchungen durchführen. Um bei den Kunden einen echten Eindruck zu erwecken, greifen die Anrufer häufig auf illegal erworbene Kundendaten wie Namen, Adressen oder sogar Tarifinformationen zurück.

So schützen Sie sich präventiv

Wrobel rät deshalb dazu, niemals sensible Informationen wie Bankdaten oder Zählernummern am Telefon preiszugeben. Stromanbieter würden diese Daten niemals telefonisch abfragen. Stattdessen lassen sich Betrugsversuche durch genauere Rückfragen nach Informationen, die der Anrufer noch nicht genannt hat, wie beispielsweise einer Kundenkennziffer, leicht entlarven.

Wer sich nicht sicher ist, kann das Gespräch selbst beenden und die offizielle Hotline seines Stromanbieters wählen. Außerdem kann man verdächtige Gespräche bei der Bundesnetzagentur oder der Verbraucherzentrale melden. Wer bereits auf eine Betrugsmasche hereingefalle ist, sollte versuchen, den Vertrag binnen 14 Tagen zu widerrufen.

Sollten die Anrufe nicht anonym erfolgen, lohnt es sich, die Nummer der Anrufer zu googeln und so deren Seriösität zu überprüfen.

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