Umbaupläne der Lorenzkirche verworfen: Einsatz hat gelohnt

Hartmut Voigt

Lokalredaktion Nürnberg

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10.3.2021, 13:36 Uhr
Die Umbaupläne der Lorenzkirche stießen auf ein breites Echo.

© Peter Schickert via www.imago-images.de Die Umbaupläne der Lorenzkirche stießen auf ein breites Echo.

Gleich nach der Vorstellung der Pläne für St. Lorenz hatte die Lokalredaktion die Leserinnen und Leser aufgerufen, ihre Gedanken zu dem Vorhaben zu äußern. Weit über 70 Mails und Briefe, teilweise ziemlich ausführlich, gingen bei uns ein. Der überwiegende Teil lehnte den Einbau entschieden ab, es gab aber auch gelegentlich Zustimmung. Die Äußerungen wurden auf einer eigenen Meinungsseite in dieser Zeitung veröffentlicht.

Viele persönliche Erlebnisse

Vielen Menschen liegt die Lorenzkirche am Herzen, viele teilten daher ihre persönlichen Erlebnisse mit. Es wurde deutlich, dass St. Lorenz kein Museum ist - oder zumindest nicht nur. Natürlich kommen viele Touristen, um sich die Kunstschätze wie den "Englischen Gruß" von Veit Stoß oder Adam Krafts 20 Meter hohes "Sakramentshäuschen" anzuschauen.

Das sind einzigartige Kunstschätze, auf die Nürnberg stolz sein kann. Doch die größten Schätze sind für viele gerade die persönlichen Momente, die sie in dem Gotteshaus erlebt haben: ihre Hochzeit in St. Lorenz, die Taufe des Kindes, die Trauerfeier für einen Angehörigen, ein Gottesdienst oder ein berührendes Konzert.

Bauherren hatten Kommunikation versäumt

Es war daher wichtig, die Öffentlichkeit in die Umgestaltungspläne einzubeziehen. Das hatten die Bauherren versäumt. Durch die entschiedene Stellungnahme von Stadtheimatpflegerin Claudia Maué kam weiterer Schwung in die Diskussion. Das jetzt veröffentlichte Experten-Schreiben sorgt für zusätzliche Auseinandersetzung.

Natürlich gerät die Leitung der evangelischen Pfarrgemeinde dadurch unter enormen Druck.Dass sie von dem ursprünglichen Entwurf abrückt, ist neben finanziellen und technischen Problemen vor allem der öffentlichen Debatte geschuldet.

Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn sich die Leitung der Pfarrgemeinde und die Landeskirche von dem bisherigen Vorhaben verabschieden. Im Gegenteil. Respekt für diesen Schritt.

Was kommt, ist offen

Ob ein anderer, deutlich reduzierter Entwurf kommt oder ob man von einem Umbau ganz Abstand nimmt, wird sich zeigen. Es bleibt also spannend.

Unterm Strich ist festzuhalten: Schon jetzt hat es sich gelohnt, dass die Menschen, die der Lorenzkirche verbunden sind, ihren Mund aufgemacht haben. Und es lohnt sich, auch weiterhin die Diskussion zu begleiten.

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