50 Jahre Starbucks: Einmal Status-Kaffee zum Mitnehmen, bitte!

Anne Kleinmann

Redaktion Politik und Wirtschaft

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24.3.2021, 09:30 Uhr
Auch in Nürnberg hat die Kette mehrere Geschäfte.

© Gene J. Puskar/AP/dpa Auch in Nürnberg hat die Kette mehrere Geschäfte.

Starbucks hat die Heißgetränke-Branche revolutioniert. Ein Grund zum Feiern ist das aber nicht unbedingt. Denn was aus echter Liebe zu gutem Kaffee begonnen haben mag, endete mit einer Allgegenwart der Starbucks-Filialen in den Großstädten dieser Welt, wo seither überteuerte Status-Drinks in Einwegbechern verkauft werden.

Keine Frage, aus unternehmerischer Sicht hat es Starbucks geschafft: Von einem kleinen Geschäft in Seattle mauserte sich das Unternehmen zu einem Café-Imperium mit knapp 33.000 Filialen.


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Das liegt auch am (erfolgreichen) Marketing des Konzerns, denn um einen einfachen Kaffee to go geht es bei Starbucks längst nicht mehr: Für mehr als fünf Euro verkauft der Konzern nicht nur Frappuccino mit Karamell-Sahne-Topping, sondern liefert dem Trinkenden ein Statussymbol gleich mit. Die Botschaft an die Kunden: "Sie sind cool, Sie sind erfolgreich, Sie können sich diesen Kaffee leisten und dürfen das auch zeigen."

Die über das Getränk transportierte Strahlkraft schwindet allerdings spätestens beim Blick hinter die Theke: So wurde vor einigen Jahren bekannt, dass Starbucks durch verschiedene Buchungstricks in Deutschland so gut wie keine Steuern zahlt. Die Mitarbeiter rotieren indes in den teils unterbesetzten Filialen zu vergleichsweise niedrigen Löhnen. Dass Starbucks seine Mitarbeiter als "Barista" bezeichnet, ist für sie wohl kein Trost. Starbucks mag eine Erfolgsstory sein. Ein Vorbild ist es nicht.

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