Auch Nürnberg betroffen

Aus für die Mercedes-Autohäuser? Das plant der Konzern für seine Niederlassungen

Verena Gerbeth

nordbayern.de

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dpa

12.3.2024, 13:38 Uhr
Ein Mercedes Stern, das Logo des Automobilherstellers Mercedes-Benz, steht vor der Niederlassung am Stammwerk.

© Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild Ein Mercedes Stern, das Logo des Automobilherstellers Mercedes-Benz, steht vor der Niederlassung am Stammwerk.

Die weiteren Schritte stehen scheinbar schon fest: Bereits Ende Januar machte Mercedes die Prüfungen rundum die Aufgabe der Autohäuser bekannt. Nun soll es bei einer Sitzung in der Konzernzentrale am gestrigen Montag konkreter geworden sein. So berichtet es die "Bild". Niederlassungsleiter und Betriebsvorstände seien angereist, um von dem anstehenden Verkauf aller 20 Niederlassungen mit insgesamt 83 Betrieben in Deutschland zu erfahren.

Die Kostenersparnis sei enorm, "800 Millionen Euro wären an Investitionen nötig, um die 83 Autohäuser auf den Stand der Mitbewerber zu bringen", heißt es in dem Bericht. Mercedes wolle den Verkauf künftig anderen überlassen und die eigenen Ressourcen vermehrt in die Produktion investieren. Wie Mercedes schon zu Beginn des Jahres ausdrücklich betonte, solle es zu keinen Kündigungen kommen. Das Unternehmen sichere den tariflich Angestellten in den Autohäusern eine Beschäftigung bis Ende 2029 zu. Schließlich seien keine Schließungen, sondern Verkäufe der Autohäuser geplant.

Bei den konzerneigenen Niederlassungen von Mercedes-Benz sind aktuell etwa 8000 Menschen beschäftigt - unter anderem in Nürnberg. Auch die Niederlassung an der Fürther Straße stand in den vergangenen Wochen auf dem Prüfstand und wäre folglich von dem Verkauf betroffen. Ebenso wie der Glasbau am Wöhrder See. Der 28.000 Quadratmeter große Bau wurde 2011 feierlich als Deutschlands modernster Mercedes-Standort eröffnet. Am Mittwochvormittag sollen die 8000 Mitarbeitenden über die Details informiert werden. Ab 18. März solle der Verkauf in Form von Bieterverfahren vorangetrieben werden, heißt es.

Zwischen "Schlag ins Gesicht" und Zuversicht

Der Gesamtbetriebsrat kritisierte die Pläne bereits im Januar als "Schlag ins Gesicht" der Mitarbeiter. "Nach Jahren des Verzichts und damit einhergehend zahlreicher Zugeständnisse seitens der Beschäftigten sind die Niederlassungen profitabel und leisten ihren Beitrag zum Konzernergebnis", teilte Betriebsratschef Ergun Lümali mit. Die Pläne seien weder akzeptabel noch nachvollziehbar.

Ein Mercedes-Sprecher gibt sich gegenüber der "Bild" jedoch zuversichtlich: "In zahlreichen europäischen Ländern hat Mercedes-Benz bereits Betriebe an unabhängige Händler übergeben und die Erfahrungen bestärken uns: Alle Betriebe sind weiterhin am Netz, die Kunden hervorragend betreut und die Belegschaft hat auch nach Betriebsübergang vertraglich vereinbarte Arbeitsplatzsicherheit."

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