Auch wegen Trend zu Alkoholfrei

Bayerische Brauerei muss Insolvenz anmelden - Geschäftsführer gibt sich kämpferisch

Erik Thieme

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29.03.2025, 16:08 Uhr
Die Brauerei wurde 2016 gegründet.

© IMAGO/Josef Vostarek//CTK Photo Die Brauerei wurde 2016 gegründet.

Vor neun Jahren wurde die Olchinger Braumanufaktur in Oberbayern gegründet - mit großen Ambitionen. Doch diese müssen die Inhaber nun erst einmal wieder begraben. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, musste Geschäftsführer Guido Amendt vergangene Woche einen Insolvenzantrag stellen.

Ihren Sitz hat die Brauerei auf dem mehrere hundert Jahre alten Gut Graßlfing, das erstmals 1200 erwähnt wurde. Auf dem Gelände gibt es neben der Brauerei auch einen Gastraum sowie einen Biergarten.

Immer mehr alkoholfreies Bier

Einen wesentlichen Grund für die finanziellen Probleme sieht der Geschäftsführer im Trend zu alkoholfreien Getränken. Bier sei ein alkoholfreies Produkt geworden und dafür habe man nicht die notwendige Ausstattung, erklärte Amendt gegenüber dem Onlineportal Merkur. Tatsächlich wird in Deutschland immer mehr alkoholfreies Bier produziert. Dem Statistischen Bundesamt zufolge hat sich die Produktionsmenge von Bier ohne Alkohol zwischen 2013 und 2023 mehr als verdoppelt, während die Produktion von Bier mit Alkohol im gleichen Zeitraum um 14 Prozent zurückging. Insgesamt wird in der Bundesrepublik aber nach wie vor deutlich mehr alkoholhaltiges Bier hergestellt.

Doch dieser Trend ist nicht der einzige Grund für die Insolvenz der Olchinger Braumanufaktur. Die wirtschaftlich schwierige Lage, hohe Energiepreise und das "aufwendige Kasten-Pfand-System" spielten ebenfalls eine Rolle, so Amendt.

So geht es weiter

Wie die Süddeutsche Zeitung weiter berichtet, steht der Insolvenzverwalter bereits fest. Rechtsanwalt Hanns Pöllmann, dessen Kanzlei sich auf Insolvenzverwaltungen spezialisiert hat, soll sich schon ab dem kommenden Montag um das Unternehmen kümmern. Pöllmann fungierte bereits im Insolvenzverfahren der Maisacher Brauerei als Verwalter.

Wie genau es für die Olchinger Braumanufaktur weitergeht, wird sich Amendt zufolge erst in den kommenden Wochen zeigen. Bis dahin gibt es das Bier weiterhin vor Ort, entweder im Gastraum oder dem Biergarten.

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