Click and Collect: Ladenbesitzer in Bayern warten auf konkrete Entscheidung
8.1.2021, 05:55 Uhr
Andreas Klier, Inhaber des gleichnamigen Nürnberger Musikgeschäfts und Ortsvorsitzender des Handelsverbandes, freut sich: Ab Montag darf er voraussichtlich wieder Kunden in sein Geschäft lassen. Ermöglichen soll dies "Click & Collect", also das Abholen online oder telefonisch bestellter Ware.
Fragen müssen noch geklärt werden
Doch welche Auflagen er dafür erfüllen müssen, das ist offiziell noch nicht bekannt. Klar ist: "Click & Collect" wird auch ab Montag in Bayern erlaubt sein. Mehr aber nicht. Details dazu wollten weder das bayerische Gesundheitsministerium noch das Wirtschaftsministerium bekannt geben. Denn: Am Freitag muss erst der Landtag in einer Sondersitzung darüber entscheiden. "Danach werden alle Fragen zu "Click & Collect" veröffentlicht", heißt es von den Ministerien.
"Das ist für viele Händler, gerade auch für den kleineren Einzelhandel, vielleicht der letzte Strohhalm", erklärte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in München. In einer Pressemeldung des Wirtschaftsministeriums heißt es: "Ab 11. Januar kann in Bayern bei Händlern online oder telefonisch bestellt und die Ware anschließend vor dem Geschäft abgeholt werden. Beschlossen wurden Schutz- und Hygienekonzepte wie die Vereinbarung gestaffelter Zeitfenster zur Abholung und das Tragen von FFP2-Schutzmasken."
Zahlen der Läden ist unklar
Der Handelsverband Bayern hat jedoch laut Klier über Minister Aiwanger erfahren, dass die Kunden nach vorheriger Terminvergabe zum Abholen auch in den Laden dürfen und dort auch bar bezahlen können. Wie viele Läden sich beteiligen, sei unklar. "Ich denke, dass jeder Einzelhändler versuchen wird, dies anzubieten", sagt Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsverbands Bayern.
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Bei einigen Einzelhändlern wurde dieses System schon vor der Corona-Pandemie angeboten. Ikea berechnet pro Bestellung zehn Euro. "An dieser Service-Pauschale halten wir fest, weil die Mitarbeiter einen zusätzlichen Arbeitsaufwand haben", erklärt Unternehmenssprecherin Kim Steuerwald. Die vorher bestellte Ware werde kontaktlos auf den Parkplätzen übergeben. "Im ersten Lockdown konnten wir über Online–Bestellungen und 'Click & Collect' viel abfangen", sagt Steuerwald. "Unsere Mitarbeiter sind auch jetzt gut ausgelastet, wir haben keine Kurzarbeit."