Trotz Lockerungen

Hausrecht: Wie viele Supermärkte in Bayern weiter auf die Maskenpflicht setzen

5.4.2022, 10:49 Uhr
 Mit dem Ende der staatlichen Vorgaben müssen seit gestern in Supermärkten und in Discountern keine Masken mehr getragen werden. 

© Sven Hoppe, dpa  Mit dem Ende der staatlichen Vorgaben müssen seit gestern in Supermärkten und in Discountern keine Masken mehr getragen werden. 

Etwa jeder neunte bayerische Einzelhändler will in seinen Geschäften die Maskenpflicht beibehalten, ergab eine am Samstag beendete Umfrage des Handelsverbands Bayern (HBE). An ihr nahmen rund tausend Unternehmen teil. 11,7 Prozent sagten, dass Kunden bei ihnen weiterhin eine Maske tragen müssten, 77,4 Prozent wollen dagegen nicht über das Hausrecht eine Maskenpflicht vorschreiben. Der Rest war sich zum Zeitpunkt der Umfrage noch unschlüssig.

Mehrheit sieht Abschaffung der Maskenpflicht kritisch

Zwar verzichte der Großteil der bayerischen Händler auf eine Maskenpflicht, doch viele machten das "mit Magengrummeln und einer Faust in der Tasche", sagte HBE-Geschäftsführer Bernd Ohlmann der Deutschen Presse-Agentur. Denn insgesamt sehe eine Mehrheit der 979 teilnehmenden Einzelhändler die Abschaffung der staatlichen Maskenpflicht kritisch. 50,4 Prozent halten sie laut Umfrage für falsch, 39,2 Prozent für richtig.

Dass der Anteil der Händler, die per Hausrecht an der Pflicht festhalten, so viel geringer ist als der der Abschaffungs-Kritiker, erklärte Ohlmann damit, dass viele Händler in Sorge seien, sonst Kunden zu verlieren. Sei es an die maskenfreie Konkurrenz, sei es an den Onlinehandel. Gleichzeitig sehe der Handel aber auch die Gefahr, dass Kunden, die sich ohne Maskenpflicht unwohl fühlen, verloren gehen. Viele Händler wollen der Umfrage zufolge nun zumindest eine Empfehlung zum Maskentragen abgeben. Und wo die Maske vorgeschrieben wird, soll es mehrheitlich eine FFP2-Maske sein.

Dabei dürfte auch die Sorge, dass sich Mitarbeiter infizieren, eine Rolle spielen. Schon jetzt sei der Krankenstand in vielen Unternehmen hoch und der Handel teilweise am Limit, sagte Ohlmann. "Und was nützt es einem Kunden denn, wenn er ohne Maske einkaufen kann, aber die Regale leer sind, weil die Einräumer krank sind."

Ein Fünftel plant Maskenpflicht für Mitarbeiter

Den eigenen Mitarbeitern wollen knapp zwei Drittel der Einzelhändler die Entscheidung für oder gegen die Maske selbst überlassen, etwa 20 Prozent planen eine allgemeine Maskenpflicht für ihre Mitarbeiter, weitere 16 Prozent nur für bestimmte Tätigkeiten.

In den allermeisten bayerischen Geschäften werden Kunden also keine Masken mehr tragen müssen. Das entspricht auch den Ankündigungen der großen Lebensmittelhändler, die aber teils zumindest das freiwillige Tragen empfehlen wollen. Ohlmann geht dennoch davon aus, dass zumindest zu Beginn noch die meisten Kunden und Beschäftigten Maske tragen werden - zumindest solange die Infektionszahlen hoch blieben.

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