DIW-Chef erwartet Pleitewelle durch zweiten Lockdown

2.1.2021, 14:39 Uhr

Die zweite Welle werde härter als erwartet. "Die Frage ist jetzt nicht, ob eine Welle an Unternehmensinsolvenzen kommen wird, sondern wann", sagte der Wirtschaftsforscher. Es drohe auch ein Anstieg der Arbeitslosigkeit.


Kieler Ökonom fürchtet Wegfall von 600.000 Jobs wegen Corona


Fratzscher betonte, es sei dennoch richtig, den Lockdown bei weiter hohen Infektionszahlen zu verlängern. "Wirtschaftliche Lockerungen jetzt mögen kurzfristig manchen nutzen, langfristig würden sie jedoch allen schaden."

Fratzscher sagte der Zeitung, der Arbeitsmarkt sei weniger gut durch die Krise gekommen, als das die Statistiken zeigten. Fast 600.000 regulär sozialversicherungspflichtig Beschäftigte hätten 2020 ihre Arbeit verloren. "Dazu kommen rund 850.000 Minijobber, die allerdings in keiner Arbeitslosenstatistik auftauchen, die kein Anrecht auf Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld haben." Hinzu kämen unzählige von den rund zweieinhalb Millionen Solo-Selbstständigen mit massiven Einbußen.

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