Elon Musk verbietet seinen Mitarbeitern "Zoom"
2.4.2020, 15:21 UhrTelefon statt Videokonferenzen: Der amerikanische Unternehmer Elon Musk empfiehlt den Mitarbeitern seines Raumfahrtunternehmens SpaceX den Rückgriff auf herkömmliche Kommunikationsmittel. Unter Hinweis auf "erhebliche Datenschutz- und Sicherheitsbedenken" hat er die Verwendung der Videokonferenz-App Zoom verboten. Dies geht aus einem Memo hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters eingesehen hat. Darüber berichtet die Tageszeitung Die Welt.
In einer E-Mail vom 28. März teilte das Raumfahrtunternehmen den Mitarbeitern demnach mit, dass der Zugriff auf Zoom mit sofortiger Wirkung deaktiviert sei. "Wir verstehen, dass viele von uns dieses Tool für Konferenzen und Meeting-Support verwendet haben", so SpaceX in der Mitteilung. "Bitte verwenden Sie E-Mail, Text oder Telefon als alternative Kommunikationsmittel."
Videokonferenz-Dienst Zoom schließt Sicherheitslücken
Auch die US-Weltraumbehörde Nasa, einer der größten Kunden von SpaceX, untersagt ihren Mitarbeitern die Verwendung der Plattform, so Sprecherin Stephanie Schierholz. Das FBI-Büro in Boston gab dem Bericht zufolge eine Warnung über Zoom heraus und wies die Nutzer an, keine Besprechungen auf der Website öffentlich zu stellen. Das FBI hatte zuvor zwei Berichte über nicht identifizierte Personen erhalten, die in Schulsitzungen eingedrungen waren – ein Phänomen, das als "Zoom-Bombing" bekannt ist.
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Auch die Nachrichtenseite "The Intercept" warnte vor der App. Das Portal, das seit 2014 gesellschaftlich relevante Informationen zugänglich machen möchte, berichtete, dass Zoom-Videos keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen den Nutzern haben. Das Unternehmen könnte Sitzungen einsehen.
Ein Vertreter von SpaceX, das mehr als 6000 Mitarbeiter beschäftigt, reagierte laut Bericht nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Auch Zoom, ein amerikanisches Unternehmen mit Sitz in Kalifornien, antwortete nicht sofort auf eine entsprechende Anfrage. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Kalifornien und profitiert von der starken Nachfrage nach Videokonferenzen in Folge der Corona-Pandemie.