Jetzt ist es endgültig
Ende einer Ära nach über einem Jahrhundert: Traditionsbäckerei aus Franken insolvent
27.03.2025, 16:54 Uhr
Erneut muss eine fränkische Backerei nach über einem Jahrhundert Betrieb Insolvenz anmelden und ihre Filialen schließen. Die Schlereth‘s Bäckerei mit Sitz in Knetzgau im Landkreis Haßberge in Unterfranken gab schon vor mehreren Wochen bekannt, dass alle Filialen aufgrund der Insolvenz schließen werden – und das wohl für immer.
Laut einem Facebook-Posting der Bäckerei waren in den vergangenen Tagen bereits nur noch vier von acht Filialen geöffnet, seit Donnerstag, 27. März, ist jetzt aber endgültig Schluss. Auch die letzten vier Filialen hatten am Mittwoch, 26. März, das letzte Mal geöffnet.
Geführt wurde die Bäckerei den Angaben der eigenen Website zufolge bereits seit dem Jahr 1898, in dem sie durch Rosina Schlereth gegründet wurde. Inzwischen wurde dort in der fünften Generation gebacken – zuletzt von Vera und Julia Schlereth.
Über die jetzt endgültige Schließung zeigen sich auch treue Kundinnen und Kunden bestürzt, was sich in der Kommentarspalte unter dem Posting auf Facebook zeigt. „Gerade das letzte Frühstück gegessen“, „Mit der Bäckerei bin ich groß geworden und bin über diese Entwicklung sehr, sehr traurig“ oder „Sehr schade […] Mein ganzes Leben lang war ich sehr gerne Kunde bei euch und war immer sehr zufrieden“ lauten nur einige der über 60 Kommentare.
„Ich möchte mich auch nach so langer Zeit bei euch für die 6 Jahre bedanken, in denen ich für euch arbeiten durfte. Ich habe von den Besten gelernt und schaue mit Stolz auf die Zeit zurück“, schreibt auch ein offenbar ehemaliger Mitarbeiter.
Die Bäckerei hatte der Website zufolge Filialen in Ebelsbach, Haßfurt, Knetzgau, Sand, Viereth-Trunstadt, Zeil und Röthlein, außerdem ein Café sowie eine Backstube samt Büro in Knetzgau. Die jetzige Insolvenz ist aber nicht der einzige Rückschlag. Wie die Verantwortlichen bereits im August vergangenen Jahres mitteilten, mussten sie sich von Senior-Chef Rudolf Schlereth verabschieden, der bei den „Mitarbeitern beliebt und geschätzt“ war.