Energiewende: Siemens arbeitet an "bahnbrechender Lösung"

13.1.2021, 15:22 Uhr
Geplant ist, bis 2025/2026 eine Offshore-Demonstrationsanlage zu errichten. 

© Kay Nietfeld Geplant ist, bis 2025/2026 eine Offshore-Demonstrationsanlage zu errichten. 

Siemens Gamesa und Siemens Energy wollen ihre Kräfte bei laufenden Windenergie-zu-Wasserstoff-Projekten bündeln. Ziel ist es, "eine der größten Herausforderungen unseres Jahrzehnts gemeinsam anzugehen - die Dekarbonisierung der Wirtschaft", heißt es in einer Pressemitteilung der beiden Schwesterunternehmen.

Pariser Abkommen verspricht Nachfrage

Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, würden weltweit große Mengen grünen Wasserstoffs benötigt. Die Windenergie werde einen großen Teil der dafür benötigten Energie liefern. Vor diesem Hintergrund arbeiten beide Unternehmen an einer Lösung, die einen sogenannten Elektrolyseur vollständig in eine Offshore-Windturbine integriert, um dort direkt grünen Wasserstoff zu erzeugen.


Kritik an Siemens: "Joe Kaeser ist nicht der böse Bub"


Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser hergestellt, wobei für die Elektrolyse ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz kommt. Bislang wird jedoch nur ein Prozent des Wasserstoffs auf diese Weise erzielt; der Großteil wird aus Erdgas und Kohle gewonnen.

Siemens plant Demonstrationsanlage

Über einen Zeitraum von fünf Jahren plant Siemens Gamesa 80 Millionen Euro, Siemens Energy 40 Millionen Euro in die Entwicklungen zu investieren. Es ist vorgesehen, bis 2025/2026 eine Offshore-Demonstrationsanlage zu errichten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat angekündigt, dass die Entwicklung im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Wasserstoff-Republik Deutschland" umgesetzt werden kann.

"Wir kombinieren mehr als 30 Jahre Erfahrung und die Führungsrolle in der Offshore-Windindustrie, von Siemens Gamesa mit der Expertise von Siemens Energy bei Elektrolyseuren. Gemeinsam bringen wir brillante Köpfe und Spitzentechnologien zusammen, um die Klimakrise zu adressieren. Unsere Windturbinen spielen eine große Rolle bei der Dekarbonisierung des globalen Energiesystems. Die direkte Umwandlung von Windenergie in Wasserstoff ermöglicht uns dies auch für Industrien tun zu können, die sich nur schwer dekarbonisieren lassen", sagt Siemens-Gamesa-Chef Andreas Nauen.


Kommentar zum Adani-Kohleprojekt: Der Verlierer heißt Siemens


Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy, erklärt: „Gemeinsam mit Siemens Gamesa sind wir in einer einzigartigen Position, um diese bahnbrechende Lösung in Angriff zu nehmen. Mit diesen Entwicklungen erschließen wir Regionen mit reichlich Offshore-Windenergie für die Wasserstoffwirtschaft. Dies ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir Windenergie speichern und transportieren können, um so den CO2-Fußabdruck der Wirtschaft zu reduzieren."

Verwandte Themen


13 Kommentare