Freitag hebt Air-Berlin zum letzten Mal in Nürnberg ab

27.10.2017, 04:54 Uhr
Ab Samstag werden am Nürnberger Flughafen alle Air-Berlin-Verbindungen wegfallen. Ab Sonntag gilt der neue Winterflugplan.

© Foto: Ralf Lang/Airport Nürnberg Ab Samstag werden am Nürnberger Flughafen alle Air-Berlin-Verbindungen wegfallen. Ab Sonntag gilt der neue Winterflugplan.

Am Wochenende wird sich am Nürnberger Flughafen einiges ändern: Ab Samstag werden alle Air-Berlin-Verbindungen wegfallen und ab Sonntag, 29. Oktober, gilt der Winterflugplan, mit neuen Strecken, aber wegen der Air-Berlin-Pleite auch mit Einschränkungen. "Im Vergleich zum Winter 2016/2017 wird es dieses Jahr drei neue Ziele geben: Krakau, Vilnius und Tel Aviv", teilt der Airport mit.

Gestrichen werden im Vergleich zum Winterflugplan 2016/2017 keine Strecken. Dennoch: Pro Tag fallen vier Starts und vier Landungen der Fluggesellschaft Walter, einer Tochter von Air Berlin, weg. Betroffen sind Verbindungen nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf. Hier werde die Lufthansa-Tochter Eurowings, die auch bisher Berlin im Angebot hatte, die Kapazitäten aufstocken: So wird die Hauptstadt künftig bis zu dreimal täglich angebunden, bisher waren es bis zu viermal. Nach Hamburg und Düsseldorf fliegt Eurowings bereits häufiger.

Deutliche Lücken

"Eurowings springt nicht für Air Berlin ein, sondern sie erhöhen die Frequenz", betont Christian Albrecht, Sprecher des Flughafens Nürnberg. Denn die Air-Berlin-Flüge können nicht einfach übernommen werden. Zum einen ist der Verkauf von Teilen an die Lufthansa noch nicht durch, mit anderen Interessenten wie Easyjet wird noch verhandelt. Viele Start- und Landerechte, die bislang Air Berlin genutzt hat, müssen ebenfalls neu vergeben werden. In den deutschen Flugplänen werden also deutliche Lücken entstehen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr schätzt, dass von rund 140 Air-Berlin-Maschinen ab Samstag 80 bis 90 am Boden bleiben.

Auch in Nürnberg startet am Freitag die letzte Air-Berlin-Maschine. Laut Plan hebt der Flieger um 19.15 Uhr in Richtung Berlin ab. "Wir wollen uns noch verabschieden und planen ein Spalier mit Mitarbeitern und der Feuerwehr", sagt Albrecht. Landen wird die letzte Air-Berlin-Maschine, die aus Berlin kommt, in Nürnberg heute voraussichtlich um 22.50 Uhr.

Vor allem für viele Mitarbeiter wird dieser Abschied hart. Denn viele verlieren ihre Jobs. Eine Auffanggesellschaft für bis zu 4000 Mitarbeiter ist gescheitert. Laut Gewerkschaft ver.di gibt es jedoch eine Lösung für rund 1400 Boden-Beschäftigte. "Durch eine Gesellschaft, die durch einen Kooperationsvertrag am 1. November ihre Tätigkeit aufnehmen wird, werden den Boden-Beschäftigten der Air Berlin verbesserte Vermittlungschancen geboten", teilt ver.di mit.

Technik-Sparte verkauft

Und es gibt noch eine weitere positive Meldung: Für die Technik-Tochter der insolventen Fluggesellschaft ist ein Käufer gefunden: Die Bietergemeinschaft um den Logistikdienstleister Zeitfracht und das Wartungsunternehmen Nayak erhielt den Zuschlag, teilt die Airline mit. Die Bieter übernehmen 300 der rund 850 Mitarbeiter der Techniksparte, die anderen Angestellten sollen von der Transfergesellschaft aufgefangen werden.

Freitag hebt Air-Berlin zum letzten Mal in Nürnberg ab

© Foto: Ralf Lang/Airport Nürnberg

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