Halbe Million fürs Häuschen: Immobilienpreise in der Region ziehen rasant an

Manuel Kugler

Redaktion Politik und Wirtschaft

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19.6.2020, 12:27 Uhr

Wer den Traum vom eigenen Haus im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen verwirklichen will, der braucht - selbst bei bescheidenen Ansprüchen - eine gute halbe Million Euro. Auf diese Faustformel lassen sich die Erkenntnisse bringen, die der neue Immobilienmarktbericht des Freistaats zutage fördert.

Herausgegeben hat den Bericht, der die Preisentwicklung des Jahres 2019 im Vergleich zu 2018 nachzeichnet, der Obere Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Freistaat. Bei ihm laufen die Daten der 96 örtlichen Gutachterausschüsse zusammen. Diese führen über das Jahr hinweg eine Kaufpreissammlung, in der sämtliche Notarverträge erfasst werden.

Weil also die tatsächlichen Kaufpreise erfasst werden, sind die Ergebnisse des Berichts aussagekräftiger als etwa die Studien von Immobilienportalen. Diese beruhen meist lediglich auf den bei ihnen inserierten Preisen - und nicht auf denen, die am Ende im Notarvertrag stehen.

Für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden dem Bericht zufolge im Städtedreieck vergangenes Jahr im Schnitt zwischen 570.000 Euro (Nürnberg) und 675.000 Euro (Erlangen) gezahlt. In Erlangen stagnierten die Preise damit auf höchstem Niveau, in Nürnberg kletterten sie um knapp 13 Prozent, in Fürth um 9 Prozent. Diese und die folgenden Daten beziehen sich auf Bestandsimmobilien - Neubauten sind teils deutlich teurer.

Reihenhäuser und Doppelhaushälften kosteten im Schnitt zwischen 405.000 Euro (Fürth) und 505.000 Euro (Erlangen). Für Nürnberg weist der Bericht hier sogar einen statistischen Anstieg um 51 Prozent aus. In Fürth und Erlangen kletterten die Preise um 13 bzw. 7 Prozent.

Für Eigentumswohnungen führt der Bericht Quadratmeterpreise auf. Spitzenreiter ist auch hier Erlangen mit 3400 Euro pro Quadratmeter, Fürth (3000 Euro) und Nürnberg (2800 Euro) folgen. In Erlangen fiel der Anstieg mit 3 Prozent moderat aus. In Nürnberg stiegen die Preise um 12 Prozent, in Fürth dem Bericht zufolge sogar um 20 Prozent.

"Die Knappheit von Bauland ist ein wesentlicher Grund für die Steigerung von Immobilienpreisen und Mieten", analysiert Bayerns Baustaatssekretär Klaus Holetschek die Ergebnisse des Berichts. Die Gefahr einer Immobilienblase sehe er derzeit nicht, beobachten müsse man aber die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise. Die Pandemie hatte zuletzt für Spekulationen gesorgt, die Zeit immer weiter in die Höhe schießender Preise könnte sich dem Ende neigen.

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