Harte Einschnitte

Hiobsbotschaft in der Weihnachtszeit: Oechsler will fast 200 Stellen in Franken abbauen

Sara Denndorf

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11.12.2024, 08:37 Uhr
Fast 200 Stellen sollen bei einem Automobilzulieferer in Franken gestrichen werden (Symbolbild).

© IMAGO / Herrmann Agenturfotograf Fast 200 Stellen sollen bei einem Automobilzulieferer in Franken gestrichen werden (Symbolbild).

Eine Hiobsbotschaft in der Weihnachtszeit: Das fränkische Industrieunternehmen Oechsler wird insgesamt rund 200 Stellen abbauen. Am Standort Ansbach sollen 115 Jobs entfallen, in Weißenburg sind 70 Stellen betroffen. Das teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Insgesamt hat Oechsler damit seit Februar rund 260 Vollzeitstellen abgebaut.

Stellenabbau als Antwort auf "herausfordernde Marktsituation"

Der Stellenabbau ist Bestandteil der zweiten Phase des aufgelegten Transformationsprogramms "Be:Focused". Laut der Pressemitteilung zielt dieses Programm auf eine "konsequente Ausrichtung" und die "Bündelung von Geschäftsbereichen" ab. Die Aussage hinter den verträglichen Worthülsen: Diese Umstrukturierung kostet wohl knapp 200 Menschen den Job. Diese Maßnahme wurde bereits im Februar angekündigt und wird nun bald vollzogen.

Dabei versteht Oechsler diese Transformation, mit welcher der Stellenabbau einhergeht, als Antwort auf die "herausfordernde Marktsituation". Als Automobilzulieferer bekommt das fränkische Traditionsunternehmen die gegenwärtigen Probleme der Automobilbranche freilich zu spüren. Nachdem vor diesem Hintergrund bereits im Oktober die Kurzarbeit eingeführt wurde, folgt nun wohl mit einem Stellenabbau die nächste Stufe der Umstrukturierung.

"Wir bedauern außerordentlich, dass die Anpassungen zu dem Stellenabbau in dieser Größenordnung führen müssen", konstatierte Karl Ostler, Sprecher des Vorstandes der Oechsler AG.

Betriebsbedingte Kündigungen möglich

Die Art und Weise des Jobabbaus ist noch nicht final geklärt. Oechsler Produktionsvorstand Alexander Wortberg versicherte zwar gegenüber der "Fränkischen Landeszeitung", dass man betriebsbedingte Kündigungen vermeiden wolle. Zugleich aber könne man ebendiese nicht gänzlich ausschließen.

In der Pressemitteilung konkretisiert Oechsler die Details rund um den Stellenabbau und nennt einen Zeitrahmen: "Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Stellen abgebaut werden sollen, sollen in den ersten Wochen des neuen Jahres faire Lösungen angeboten werden, die es ihnen ermöglichen sollen, aus dem Unternehmen auszuscheiden."

Von der Umstrukturierung nicht betroffen sind Auszubildende in Ansbach: Sie können, wie die Firma betont, ihre Ausbildung bei Oechsler in Ansbach abschließen. Am Standort Weißenburg indes werde das Unternehmen den Azubis "individuelle Lösungen" anbieten, sodass diese ihre Ausbildung fortsetzen können.

Letztendlich erklärt Produktionsvorstand Wortberg: "Der Verlust von so zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unseren Traditionsstandorten Weißenburg und Ansbach ist schmerzhaft", und führt fort: "Wir sind uns unserer Verantwortung für Belegschaft und Region bewusst. Die Unternehmensleitung arbeitet mit der Arbeitnehmervertretung an für alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen transparenten und fairen Lösungen."