Schokoriegel, Kaugummi und Co.

Leere Regale im Preiskampf: Streit zwischen Mars und deutschen Supermärkten hält an

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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12.10.2022, 17:20 Uhr
Leere Regale bei Edeka: Der US-Hersteller Mars liefert nicht mehr. (Symbolbild)

© Sven Hoppe/dpa Leere Regale bei Edeka: Der US-Hersteller Mars liefert nicht mehr. (Symbolbild)

Die Preise steigen rasant an, die Gehälter aber nicht. Viele Menschen müssen sich daher beim Einkaufen mehr Gedanken machen, was sie mitnehmen. Rewe und Edeka wollen dem etwas entgegensetzen und gehen gegen die Preiserhebung der Hersteller vor. Allerdings erst einmal erfolglos.

Rewe und Edeka liegen seit Wochen mit dem US-Hersteller Mars im Streit über die Preiserhöhung. Inzwischen liefert Mars keine Produkte mehr an die beiden Unternehmen. Betroffen ist das gesamte Sortiment, also auch Mars-Schokoriegel, M&Ms, Bounty, Snickers und Twix. Auch Kaugummi-Marken wie Wrigley's, Extra, Airwaves und 5Gum oder auch Tierfuttermarken wie Whiskas gehören zum Sortiment. Insgesamt sind mehr als 300 Artikel betroffen.

Einkaufpreise zwischen Herstellern und Händlern entstehen im Rahmen von jährlichen Gesprächen. Dabei verhandeln die Parteien auch über Liefermengen, Logistik und Werbeaktionen. Bei großen Verkäufern können sich die Verhandlungsgespräche über Monate ziehen.

Edeka und Rewe sind sauer

Rewe-Chef Lionel Souquace erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Viele kommen und kündigen Preiserhöhungen von zehn Prozent an und sagen, Rewe soll das an den Kunden weitergeben. Das ist total unrealistisch". Zwar steigen Rohstoff- und Energiepreise durchaus, ergänzt Pressesprecher Andreas Krämer gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung: "Leider sehen wir aber auch Forderungen, die sich in ihrer Höhe mit keinem dieser oder anderer Faktoren begründen lassen.

Rewe hat auch in anderen Ländern Filialen und führt eine Einkaufspartnerschaft mit der französischen Kette Leclerc. "Wenn man hört, dass ein Lieferant bei uns sagt, er will in Deutschland 30 Prozent mehr und will für denselben Artikel in Frankreich fünf Prozent mehr, dann frage ich mich, wo die Logik ist", sagt Souguace gegenüber ntv. Ein Großteil der Lieferanten verhalte sich jedoch vernünftig, betonte der Rewe-Chef. "Wir haben aber ein Problem mit den ganz großen Herstellern, die die Kraft haben, Forderungen durchzusetzen."

Unfaire Praktiken

Auch Edeka wird in der Kritik deutlich. Zahlreiche Konzerne würden versuchen, "auf der aktuellen Inflationswelle mitzureiten, um ihre Renditen zu steigern", erklärt das Unternehmen gegenüber der MZ. Außerdem seien viele Hersteller ihren Lieferverpflichtungen nicht nachgekommen. "Marktbeherrschende Hersteller von Lebensmitteln wenden immer häufiger unfaire Industriepraktiken an", klagt Edeka.

Der Hersteller Mars verteidigt die eigene Linie. Etwa gegenüber tagesschau.de: "Während wir steigende Kosten so weit wie möglich intern auffangen, ist jedoch ein gewisses Maß an Preisanpassung nötig."

Seit drei Monaten wird Edeka bereits nicht mehr beliefert. Einen Sieger gibt es aber doch im Streit um die Preise: Der Discounter Netto nutzt die missliche Lage der Konkurrenz und wirbt auf Instagram mit provokanten Werbesprüchen wie "Keine Lust auf Mondpreise von Mars? Dann geh doch zu Netto!" oder "Snickers-Eis wird zu teuer? Wir riegeln das!" für seine Eigenmarken.

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