Verhandlungen

Leere Regale im Supermarkt: Rewe-Chef erklärt, was genau dahinter steckt

rif

27.12.2022, 21:24 Uhr
Was steckt hinter den leeren Regalen in Supermärkten? (Symbolbild)

© Arvid Müller via www.imago-images.de Was steckt hinter den leeren Regalen in Supermärkten? (Symbolbild)

Derzeit fehlen in den Regalen von Supermärkten Produkte wie Mars, Whiskas und Co. - Rewe-Chef Lionel Souque erklärt, dass die Verhandlungsgespräche zwischen Herstellern und Einzelhändlern kompliziert verlaufen. So heißt es im Interview mit Tagesspiegel: "Wir bestellen, aber die Firma Mars, die das alles herstellt, beliefert uns im Moment nicht. Wir sind uns nicht einig über Preise."

Die Streitigkeiten über die Preise verlaufen schon seit Monaten - besonders mit Markenherstellern. Souque hat kein Verständnis für stark angestiegene Preise. Vor allem mit Konzernen aus den USA wird es vermutlich im kommenden Jahr weitere Probleme geben. Als Beispiel nennt der Vorstandsvorsitzende Pepsi, die für zum 1. Januar ihre Preise für die Energydrink-Marke "Rockstar" erhöhen möchte.

Lionel Souque erklärt, dass solche Produkte einfach nicht bestellt werden - deshalb auch die leeren Regale. "Wir haben rund 10.000 Lieferanten und nur mit wenigen große Konflikte. Aber wir müssen denen zeigen, dass wir uns nicht erpressen lassen. Wir bekommen jeden Tag Preiserhöhungen, einige Hersteller haben schon zwei-, dreimal in diesem Jahr erhöht", heißt es im Interview. Man prüfe, ob Preiserhöhungen angemessen seien. Im Zweifel mache man nicht mit.

Die Inflation, teure Ressourcen und Lieferschwierigkeiten sind weitere Gründe, die der Rewe-Chef nennt. So hat sich das Kaufverhalten der Rewe-Kundinnen und Kundin durch die Inflation verändert. Rund 40 Millionen Menschen kaufen jede Woche ein. Immer öfter wird zu Eigenmarken gegriffen - alleine "Ja"-Produkte machen 40 Prozent mehr Umsatz als im vergangenen Jahr.

Insgesamt machte der Rewe-Konzern 2021 einen Gewinn von ungefähr 1,5 Milliarden Euro. Nach Einschätzungen des Vorstandvorsitzenden soll es in diesem Jahr "nicht viel schlechter" aussehen - es bleibe aber das Weihnachtsgeschäft abzuwarten.