Millionengeschäft geplatzt

Leoni holt für die neue Krise seinen alten Krisenhelfer Ziems zurück

Erik Stecher

Redaktion Politik und Wirtschaft

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9.1.2023, 15:58 Uhr
Leoni steckt in der Krise und holt Hans-Joachim Ziems zurück. Der bekannte Restrukturierungsberater war zuvor unter anderem bei Pfleiderer tätig.

© imago images/Stephan Görlich, NN Leoni steckt in der Krise und holt Hans-Joachim Ziems zurück. Der bekannte Restrukturierungsberater war zuvor unter anderem bei Pfleiderer tätig.

Leoni steckt wieder tief in der Krise - und holt jetzt auch seinen Krisenhelfer zurück: Der Restrukturierungsberater Hans-Joachim Ziems, der bereits von April 2020 bis März 2021 Chief Restructuring Officer (CRO) beim Nürnberger Autozulieferer war, kehrt nun in dieser Funktion zurück.

Grund für das Comeback ist der geplatzte Verkauf eines großen Teils des Kabelgeschäfts von Leoni an die thailändische Stark Corporation. Die erwarteten Mittelzuflüsse von 400 Millionen Euro aus diesem Verkauf waren für die Refinanzierung des mit 1,5 Milliarden Euro verschuldeten Unternehmens eingeplant. Verkauft werden sollte unter anderem auch Leonis "Fabrik der Zukunft" in Roth.

Doch der asiatische Käufer habe nach dem Unterzeichnen des Kaufvertrags im Dezember überraschend neue Forderungen gestellt und schließlich den Abschluss des Verkaufs verweigert. Die Konsortialbanken von Leoni haben die Kreditlinien, die zum 31. Dezember 2022 fällig waren, vorübergehend verlängert.

Der Restrukturierungsberater Ziems war in der Vergangenheit auch für Unternehmen wie Kirch Media, oder den Werkstoffherstelle Pfleiderer tätig und hat in den 30 Jahren seiner Beratungstätigkeit nach eigener Aussage "nicht einen Fall in den Sand gesetzt". Nun kehrt er nach Nürnberg zurück.

Ohne den Verkauf der Kabelsparte mit insgesamt 3300 Beschäftigten kann Leoni sein bis 2025 ausgelegtes Refinanzierungskonzept zunächst nicht umsetzen. Vor der Vertragsunterzeichnung im Mai gab es noch andere Kaufinteressenten - ob diese nochmals Interesse zeigen könnten, ist nicht abzusehen. Gleiches gilt für die Frage, wie lange neue Verhandlungen dauern würden. Fest steht nur: Leoni ist unter Druck.

Das Werk in Roth mit 800 Beschäftigten bleibt damit vorerst unter dem Dach der Nürnberger, ebenso der Standort Halver und acht Werke im Ausland. Leoni beschäftigt weltweit rund 100.000 Mitarbeiter.

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