Bundesweit und überraschend

Müssen Kunden um Pakete bangen? Weihnachtsstreik bei Amazon: Ver.di plant gezielte Aktion

Theresa Neuß

E-Mail zur Autorenseite

20.12.2024, 09:40 Uhr
Ver.di ruft zu bundesweiten, überraschenden Arbeitsniederlegungen bei Amazon auf (Symbolfoto).

© IMAGO/Ying Tang/IMAGO/NurPhoto Ver.di ruft zu bundesweiten, überraschenden Arbeitsniederlegungen bei Amazon auf (Symbolfoto).

Die Dienstleistungsgesellschaft Ver.di kündigt für die Weihnachtszeit gezielte Streikaktionen an den Amazon-Standorten in Deutschland an. Ziel sei es, den "Druck im Kampf um faire Arbeitsbedingungen zu erhöhen", teilte die Gesellschaft mit. Konkret fordert ver.di die Anerkennung des Tarifvertrags des Einzel- und Versandhandels sowie den Abschluss des Tarifvertrags "Gute und gesunde Arbeit".

Gestartet wurde die Streikaktion am Donnerstag, 19. Dezember, in Werne in Nordrhein-Westfalen. Auch weitere Standorte bundesweit sollen dem Aufruf zur Arbeitsniederlegung folgen. Laut Corinna Groß, Bundesfachgruppenleiterin bei Ver.di, hat Amazon aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt und sich auf mögliche Aktionen vorbereitet. Daher sollen die Streiks unvorhersehbar und flexibel durchgeführt werden.

Für Kundinnen und Kunden besteht aber kein Grund zur Sorge: Amazon selbst bleibt gelassen. Das Unternehmen rechnet wie üblich nicht mit Auswirkungen der Streiks auf sein Geschäft, teilt die "Deutsche Presseagentur" mit. Zudem betone Amazon, dass sich alle auf eine pünktliche und zuverlässige Lieferung ihrer Bestellungen verlassen können.

Auch in den USA Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen

Streikaufrufe gab es auch für die USA: "Solidarität kennt keine nationale Grenzen", erklärt Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer. Die Gewerkschaft sei weltweit mit anderen Gewerkschaften und den Amazon-Beschäftigten vernetzt. Auch in den Vereinigten Staaten gehe es um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der dortigen Beschäftigten. "Amazon hat enorm auf dem Rücken seiner Beschäftigten profitiert, während das Unternehmen sich weigert, deren Forderungen nach fairen Löhnen, sicheren Arbeitsbedingungen und Respekt am Arbeitsplatz zu erfüllen", erklärt Generalsekretärin der Internationalen Dienstleistungsgewerkschaft UNI Global Union, Christy Hoffman.

1 Kommentar