Finanzielle Schieflage

Nach über 130 Jahren: Großes deutsches Mineralwasser-Unternehmen meldet Insolvenz an

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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28.2.2023, 08:13 Uhr
Bei Teusser in Baden-Württemberg werden jährlich über 100 Millionen Flaschen mit Mineralwasser, Limonaden, Erfrischungs- und Fruchtsaftgetränke abgefüllt.

© Jan Woitas, dpa Bei Teusser in Baden-Württemberg werden jährlich über 100 Millionen Flaschen mit Mineralwasser, Limonaden, Erfrischungs- und Fruchtsaftgetränke abgefüllt.

Die Teusser Mineralbrunnen Karl Rössle GmbH & Co. KG. aus Löwenstein (Lkr. Heilbronn) musste am Montag beim Amtsgericht Heilbronn einen Antrag auf Insolvenz stellen. Dies berichtet der Südwestrundfunk (SWR). Laut Insolvenzverwalter Marcus Egner schreibt das Unternehmen bereits seit 2020 hohe Verluste. Seit Februar sind die Lohnzahlungen für die insgesamt 34 Beschäftigten in Rückstand.

Bis Mai sind die Gehälter noch durch das Insolvenzgeld gesichert. Es gebe bereits Gespräche mit Investoren, um das Traditionsunternehmen noch zu retten, so Egner. Wie es für die Mitarbeitenden nun weiter geht, ist allerdings noch völlig offen.

Gründe für die Insolvenz

Laut dem Insolvenzverwalter soll das Ausbleiben von Veranstaltungen in der Corona-Pandemie ein ausschlaggebender Punkt für die finanzielle Lage gewesen sein. Hinzu kamen im Zuge des Krieges gegen die Ukraine noch hohe Energiepreise, die dazu geführt haben, dass die Firma nur noch mit Verlusten produzieren konnte.

Dabei ist die Teusser Mineralbrunnen ein langjähriges Traditionsunternehmen, das es bereits seit über 130 Jahren gibt. Der Versand von "Teusser-Sprudel" begann um das Jahr 1890. Nach Unternehmensangaben werden jährlich über 100 Millionen Flaschen mit Mineralwasser, Limonaden, Erfrischungs- und Fruchtsaftgetränke in Löwenstein abgefüllt.