Nürnberger Flughafen verabschiedet letzte Air-Berlin-Maschine
27.10.2017, 21:43 UhrOb es an dem Programm lag, das der Dürer-Airport für den letzten Air-Berlin-Flug ab Nürnberg aufgefahren hat? Die Flughafenfeuerwehr sprühte Wasser auf die zweimotorige De Havilland Dash 8-400, Fluglotsen posierten mit einem "Danke"-Schriftzug, Mitarbeiter schwenken rote Fahnen. Der Flug jedenfalls startete mit 15 Minuten Verspätung - es ist die letzte Reise einer Airberlin-Maschine ab Nürnberg. Und es wurde emotional.
Kein Wunder, denn an diesem Freitag enden 39 Jahre Luftfahrtgeschichte, die auch am Nürnberger Airport mitgeprägt wurden. Mit 52 Passagieren hob die Maschine ab, landete nach etwas mehr als einer Stunde und mit 19 Minuten Verspätung in Berlin-Tegel. Beim Airport spricht man von einem "langjährigen, einem treuen Partner". 1991 hob die erste Maschine von Nürnberg nach Gran Canaria ab, 1992 stationierte die später zweitgrößte Airline Deutschlands ihre erste Maschine in Franken.
"NUE wird Dich vermissen"
Mit Air Berlin wurde auch der fränkische Airport vom Regional-Flughafen zu einem Namen in Europa. In den 2000er-Jahren avanciert Nürnberg zu einem Drehkreuz, bis zu 23 Flugzeuge stehen auf dem Vorfeld. 2008 werden fast eine Million Umsteige-Passagiere und insgesamt 2,5 Millionen Fluggäste abgefertigt. Kein Wunder also, dass man Air Berlin in Nürnberg hinterhertrauert. "NUE wird Dich vermissen", sagen die Verantwortlichen zum Abschied.
Besonders bitter wird der Abschied aber für die rund 4000 Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze akut gefährdet sind. Eine Auffanggesellschaft, das ist seit einigen Tagen klar, wird es für sie nicht geben. Verdi hofft zumindest für 1400 von ihnen noch auf eine Lösung - doch die Verhandlungen laufen noch.
Hunold hat keine Sorge um Mitarbeiter
Ebenfalls am Freitag startete auch die definitv letzte Maschine von Air Berlin, ein Linienflug von München nach Berlin. Damit geht "ein Lebenswerk zu Ende", sagte der langjährige Konzernchef Joachim Hunold, der das Unternehmen maßgeblich mit aufbaute.
Für ihn sei es deshalb eine "Ehrensache, bei dem letzten Flug dabei zu sein". Der Manager will sich noch am Freitagabend in Berlin mit Mitarbeitern treffen. Er, betont Hunold, mache sich keine Sorgen um die Zukunft der Mitarbeiter.
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