Ölpreis und Reiseverkehr als Treiber

So teuer war Benzin seit sieben Jahren nicht mehr

2.8.2021, 16:04 Uhr
Tanken war in Deutschland im Juli im Vergleich zu den Vorjahresmonaten besonders teuer.

© Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Tanken war in Deutschland im Juli im Vergleich zu den Vorjahresmonaten besonders teuer.

Das ist vier Cent teurer als im Juni und der höchste Monatswert seit Juli 2014, teilt der ADAC mit. Diesel lag im Monatsschnitt bei 1,389 Euro - 2,6 Cent höher als im Juni. Hier ist es der höchste Wert seit November 2018.

Teuerster Einzeltag war im bundesweiten Durchschnitt bei E10 der 31. Juli mit 1,563 Euro pro Liter, bei Diesel der 18. Juli mit 1,398 Euro. Beides sind auch Jahreshöchstwerte. Treiber der gestiegenen Preise sind laut ADAC der Ölpreis und der immer stärkere Reiseverkehr. Der Spritpreis hat einen steilen Anstieg hinter sich. Noch im November war E10 gut 31 Cent billiger, Diesel sogar gut 33 Cent.

Rekordeinnahmen durch CO2-Zertifikate

Ein anhaltender Preisanstieg ist auch bei den Emissionsrechten für das Treibhausgas Kohlendioxid zu beobachten, der dem deutschen Staat Rekordeinnahmen beschert: Bei den Versteigerungen der CO2-Zertifikate kamen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach Angaben der Deutschen Emissionshandelsstelle knapp 2,4 Milliarden Euro zusammen.

Damit ist das Ergebnis des gesamten vergangenen Jahres von rund 2,7 Milliarden Euro schon fast erreicht. Die bisherigen Rekordeinnahmen von knapp 3,2 Milliarden Euro in 2019 dürften nach Einschätzung der Handelsstelle im laufenden Jahr übertroffen werden.


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Kraftwerke und andere Industrieanlagen benötigen die Berechtigungen - pro Tonne ausgestoßenem CO2 müssen sie ein Zertifikat bei der Emissionshandelsstelle abgeben. Erwerben können sie die sogenannten Verschmutzungsrechte unter anderem bei Versteigerungen an der Energiebörse in Leipzig. Dort kennt der Preis seit Monaten nur eine Richtung: nach oben.

Einnahmen fließen zum Teil in den Klimaschutz

Die Einnahmen aus den Versteigerungen der CO2-Zertifikate sind nur der kleinere Teil der Einnahmen des deutschen Staates aus dem Emissionshandel. Deutlich mehr Geld wird der CO2-Preis beim Autofahren und Heizen in die Kassen spülen. Seit Jahresbeginn sind für Kraftstoffe, Heizöl und Gas 25 Euro pro Tonne CO2 fällig. Das Bundesfinanzministerium erwartet davon für 2021 Erlöse von gut 7,4 Milliarden Euro. Sie dürften in den kommenden Jahren kräftig steigen, weil der CO2-Preis bis 2025 auf 55 Euro je Tonne angehoben wird.

Die Einnahmen aus dem Emissionshandel fließen in einen Energie- und Klimafonds der Bundesregierung, aus dem Maßnahmen zum Klimaschutz finanziert werden, etwa die Förderung der Energieeinsparung bei der Sanierung von Gebäuden.