Kette dreht an der Preisschraube

Teuer-Schock! Großer Discounter erhöht Preise - Fast 400 Produkte betroffen

Tobi Lang

Redakteur

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18.3.2022, 07:47 Uhr
Wer bei Aldi den Einkaufswagen füllen möchte, muss bald tiefer in die Tasche greifen. 

© Fabian Sommer/dpa Wer bei Aldi den Einkaufswagen füllen möchte, muss bald tiefer in die Tasche greifen. 

Die Welt ist schnell, Dinge ändern sich. Dass die Wasserflasche der Eigenmarke bei Aldi 19 Cent kostet, das ist seit Jahren aber sicher. Jetzt drehen Aldi Süd und Aldi Nord an der Preisschraube. Die größte Discounterkette Deutschlands erhöht die Preise für rund 400 Produkte, berichtet die Lebensmittel Zeitung. Unter den betroffenen Waren befindet sich eben auch jenes Mineralwasser - aber nicht nur.

Eine derart massive Preiserhöhungswelle habe es seit Jahren nicht mehr gegeben, berichtet das Fachblatt. Ein Aldi-Sprecher bestätigt die Maßnahme. "Dort, wo sich die Kosten im Einkauf durch die derzeitige Marktsituation verändern, müssen auch wir die Verkaufspreise erhöhen", sagte er der Lebensmittel Zeitung. Die Marktmacht von Aldi ist unbestritten. Viele andere Supermärkte und Discounter orientieren sich an den Preisen des Lebensmittelgiganten. Experten halten es für durchaus wahrscheinlich, dass weitere Ketten nachziehen werden.

Aldi-Erhöhungen: Diese Produkte sind betroffen

Die Erhöhungen ziehen sich durch alle Produktgruppen. Drogerieartikel werden ebenso teurer wie Backwaren, Snacks und Tiefkühlprodukte. Besonders deftig fällt der Ausschlag beim Kaffee aus. Die Sorgte "Amaroy Unser Bester" (eigentlich 4,59 Euro) soll laut der Lebensmittel Zeitung jetzt 60 Cent mehr kosten. Beim Bio-Pendant schlägt Aldi sogar einen Euro auf. Ebenfalls betroffen: Cola - sie kostet jetzt 1,25 Euro, also sechs Cent mehr.

Die Herausforderungen, erklärt Aldi, seien groß. Corona, die Engpässe in der internationalen Seefracht, ein Mangel an Lastwagenfahrer - und jetzt vor allem die gestiegenen Energiekosten. Die Preise, heißt es von der Discounterkette, seien enorm gestiegen.

Wird bald auch das Bier teurer?

"In den letzten zehn Jahren hatten wir einen Markt, in dem die Einkäufer bestimmten", zitiert die Lebensmittel Zeitung einen Einkäufer. "Das hat sich komplett gedreht. Jetzt haben die Lieferanten eine stärkere Position."

Dass die Preise auch in anderen Segmenten steigen, scheint wahrscheinlich. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks schlug bereits Alarm, die kartoffelverarbeitende Industrie, die Produzenten von Rapsöl ebenso.

Auch bei einem fränkischen Kulturgut droht ein neuer Teuer-Schock: dem Bier. "Die Preise für Rohstoffe, Verpackungen, Energie und Logistik gehen regelrecht durch die Decke, in immer absurdere Höhen", sagte Nina Goellinger, Pressesprecherin beim Deutschen Brauer-Bund. Mehr dazu lesen Sie hier: