Warnstreiks beginnen: IG Metall fordert mehr Geld
8.1.2018, 09:07 UhrIm Tarifkonflikt der deutschen Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall eine erste große Warnstreikwelle gestartet. Bereits unmittelbar nach Mitternacht legten Mitarbeiter von Firmen im fränkischen Aschaffenburg und im westfälischen Iserlohn die Arbeit für kurze Zeit nieder. Nach Angaben eines IG-Metall-Sprechers waren in Aschaffenburg rund 65 Mitarbeiter beteiligt. In Iserlohn nahmen einer Sprecherin zufolge rund 100 Arbeiter eines Betriebs an einem Warnstreik teil.
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Im Laufe des Montags sollten Kundgebungen unter anderem bei Porsche in Baden-Württemberg, in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens sowie in Ostdeutschland folgen. Unter anderem plant die Gewerkschaft Warnstreiks bei Otis in Berlin, Bombardier in Brandenburg und Volkswagen in Chemnitz. Auch an der Küste sowie im Tarifbezirk Mitte sind Kundgebungen geplant. Erste vereinzelte Warnstreikaktionen hatte es bereits in der vergangenen Woche gegeben.
Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Geld und für alle 3,9 Millionen Beschäftigten die Option, ihre Arbeitszeit befristet auf 28 Wochenstunden absenken zu können. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen zusätzlich einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren.
Besonders die letzte Forderung wird von den Arbeitgebern scharf abgelehnt und als illegal bezeichnet, weil daraus Ungleichbehandlungen gegenüber Mitarbeitern entstünden, die jetzt schon ohne Ausgleich in Teilzeit arbeiten. Sie haben bislang Lohnzuwächse von zwei Prozent plus einer Einmalzahlung angeboten und eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten nach oben verlangt. Die nächsten Verhandlungen finden am kommenden Donnerstag (11. Januar) im Tarifbezirk Baden-Württemberg statt.
Leipzigs IG-Metall-Chef Bernd Kruppa sagte der Leipziger Volkszeitung (Montag): "Unsere Forderungen sind wirtschaftlich sinnvoll, bezahlbar und die richtigen Antworten auf eine moderne Arbeitswelt." Die Wirtschaft brumme, die Auftragsbücher seien voll, die Prognosen für 2018 seien gut.
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