Deko-Kette in der Insolvenz

Zwischen Verwirrung und Gelassenheit: Wie steht es um die „Depot“-Filialen in der Region?

Alina Boger

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17.7.2024, 05:00 Uhr
Die Depot-Filiale in Fürth wirbt schon seit Monaten mit hohen Preisnachlässen, der Laden ist aber, trotz brodelnder Gerüchteküche, weiterhin geöffnet. Bleibt das auch weiterhin so?

© Saskia Muhs Die Depot-Filiale in Fürth wirbt schon seit Monaten mit hohen Preisnachlässen, der Laden ist aber, trotz brodelnder Gerüchteküche, weiterhin geöffnet. Bleibt das auch weiterhin so?

Inhaber der Deko-Kette "Depot" Christian Gries bestätigte am Dienstag gegenüber dem Handelsblatt die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens. Ziel einer Insolvenz in Eigenverantwortung ist, Unternehmen vor dem Zugriff von Gläubigern zu schützen und der Geschäftsführung die Möglichkeit geben, es weiterhin selbständig zu lenken und zu sanieren. Dabei steht ein Insolvenzverwalter zur Hilfe.

Theoretisch sollten also Filialen weiterhin geöffnet bleiben. In Franken und der Oberpfalz sind gleich 19 Standorte der Kette vertreten. Wie es mit ihnen tatsächlich weitergehen soll, scheint noch offen zu sein.

Mitarbeiter teilweise noch nicht informiert

Mitarbeiter der Fürther Filiale erklärten gegenüber der Redaktion, es habe am Dienstagmorgen eine Versammlung gegeben, bei dem Mitarbeiter der fränkischen Filialen informiert wurden. Wie es für sie weitergehen soll und ob und wovon ihre Filiale betroffen ist, sei aber noch offen.

Anders hingegen hat es in den Filialen in Schwabach und Ansbach ausgesehen. Hier waren die Mitarbeiter noch gar nicht über den Insolvenzantrag informiert und wirkten überrascht.

In einer Pressemeldung vom Dienstag erklärt das Unternehmen: "Der Weg des Schutzschirmverfahrens wurde sehr gut vorbereitet und bewusst gewählt. Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten - insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner - zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen."

Zukunft der fränkischen Filialen ungewiss

Auf eine Anfrage bezüglich der Zukunft der fränkischen und oberpfälzischen Filialen konnte die Pressesprecherin des Unternehmens zum jetzigen Zeitpunkt nicht eingehen. Ebenso konnte das Unternehmen nicht erklären, weshalb einige Mitarbeiter nach der Verkündung in der Presse noch nicht über den Insolvenzantrag informiert wurden.

Ein Grund zur Sorge, die fränkischen Filialen könnten schließen, besteht aber durchaus. Der Laden in der Rudolf-Breitscheid-Straße in Fürth beispielsweise warb im Frühjahr mit einem "totalen Räumungsverkauf". Damals konnte sich die Pressestelle gegenüber "inFranken.de" aber nicht über eine mögliche Schließung äußern. Zuvor gab es aber ebenfalls satte Rabatte in Filialen in Nürnberg. Diese sind nun "dauerhaft geschlossen".

Die Filiale in Fürth hat aber noch geöffnet. Wie es nun für sie und die anderen Standorte in der Region weitergehen soll, bleibt kurz nach dem Insolvenzantrag noch offen. Laut der Pressemitteilung des Unternehmens soll der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiterlaufen. Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien für die Monate von Juli bis September 2024 gesichert. Auch die Aushilfslöhne seien bezahlt. Das Unternehmen sieht vor, den finalen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens spätestens bis zum Jahreswechsel 2024/2025 zur Abstimmung zu bringen.

Wie es auch kommen mag, die befragten Angestellten der Fürther Filiale sind nicht um ihre berufliche Zukunft besorgt und nehmen die Insolvenz ihres Unternehmens gelassen. "Arbeit gibt's genug", da sind sie sich einig.

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