Lebensmittel lagern

Wie kann man Hefeteig über Nacht aufbewahren?

Elias Thiel

E-Mail zur Autorenseite

Alexandra Amanatidou

SEO-Redakteurin

E-Mail zur Autorenseite

26.3.2024, 07:45 Uhr
Hier erfahren Sie, ob Sie Hefeteig über Nacht (oder auch ein wenig länger) im Kühlschrank aufbewahren können.

© PantherMedia / Arpad Radoczy Hier erfahren Sie, ob Sie Hefeteig über Nacht (oder auch ein wenig länger) im Kühlschrank aufbewahren können.

In diesem Artikel:

Kann man frischen Teig auch im Kühlschrank gehen lassen? Wie kann man den Hefeteig aufbewahren über Nacht? Fragen über Fragen, wenn es um den richtigen Umgang mit dem Hefeteig geht.

In Rezepten wird grundsätzlich empfohlen, den Hefeteig an einem warmen Ort gehen zu lassen. Der Grund dafür liegt darin, dass Hefe ein Backtriebmittel auf Basis von Hefepilzen ist. Diese arbeiten am schnellsten, wenn es angenehm warm, aber nicht zu heiß ist.

Was viele Menschen nicht wissen: Die Hefepilze sind auch bei niedrigeren Temperaturen tätig, allerdings wesentlich langsamer. Einige Rezepte nutzen dies aus und lassen Hefeteig im Kühlschrank aufgehen, was einige Vorteile bietet. Aber wie funktioniert das und wie kann man Teig im Kühlschrank lagern?

Den Hefeteig zu lagern, ist auch im Kühlschrank möglich. Wer bereits fertigen Hefeteig hat und diesen frisch halten möchte, kann ihn problemlos für kurze Zeit im Kühlschrank aufbewahren. Soll der Hefeteig länger im Kühlschrank verbleiben, bereitet man ihn am besten anders zu. Mehr dazu lesen Sie unten.

Lässt man Hefeteig zu lange gehen, ob im Kühlschrank oder außerhalb, leiden schließlich Geschmack und Konsistenz: Der Teig sackt wieder in sich zusammen, die Fluffigkeit geht verloren und der Geschmack wird eher säuerlich.

Die Teigführung im kalten Kühlschrank sorgt zwar dafür, dass der Teig langsamer weiter geht, kann den Prozess aber nicht ganz stoppen. Wie lange sich ein Teig im Kühlschrank hält, hängt somit stark davon ab, wie weit der Teig ist und wie kalt es genau im Kühlschrank ist. Je kälter der Kühlschrank, desto langsamer ist der Gärvorgang. Auch die Mehlsorte und die Hefemenge spielen eine Rolle.

Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt den Teig komplett im Kühlschrank gehen, beispielsweise über Nacht. Dann kann man ihn am nächsten Tag verwenden. Mit dem passenden Rezept sind aber auch Lagerzeiten von drei oder vier Tagen möglich. Das gilt beispielsweise bei bestimmten Brotarten mit wenig Hefe.

Ist der Teig schon gegangen und soll im Kühlschrank für einige Zeit zwischen gelagert werden, kann man das aber prinzipiell auch tun. Optik und Geruch zeigen an, ob der Teig noch gut ist.

Wer Hefeteig über Nacht im Kühlschrank gehen lässt, verringert den Aufwand für frische Hefezöpfe oder anderes Hefegebäck am Morgen. Den Teig kann man bereits am Abend davor – je nach Wunsch - zu Kugeln, Schnecken oder Zöpfen formen, bevor man diese in den Kühlschrank stellt. Über Nacht geht er dann weiter auf. Dabei muss man aber etwas anders vorgehen als bei normalem Hefeteig.

Darauf muss man bei Hefeteig im Kühlschrank beachten:

  • Hefeteige, die im Kühlschrank über Nacht aufbewahrt werden, brauchen nur die Hälfte der angegebenen Hefemenge.
  • Man verzichtet auf einen Vorteig und rührt alle Zutaten kalt an.
  • Den Teig sollte man sorgfältig abdecken. Eine große Schüssel mit Deckel eignet sich am besten, damit der Teig Platz zum Wachsen hat. Alternativ kann man auch Frischhaltefolie benutzen. Eine weitere Methode ist, die Teigstücke wie zum Beispiel Brötchen, Pizzaschnecken oder Hefezopf auf einem Backblech oder bemehlten Brett mit ausreichend Abstand zu platzieren und sie dann in eine verschlossene Tüte zu legen, bevor diese in den Kühlschrank gestellt wird. Die Tüte soll gut verschlossen sein, um ein Austrocknen des Teigs zu verhindern.
  • Die Schüssel oder das Blech stellt man in den Kühlschrank, idealerweise für 12 bis 18 Stunden.
  • Aber Achtung: Der Teig soll nicht zu kalt sein, da die Pilze dann gar nicht erst aktiv werden. Die optimale Temperatur liegt bei zehn Grad, also minimal über der idealen Kühlschranktemperatur. Deshalb stellt man ihn am besten in das oberste Fach, das etwas wärmer ist. Bei deutlich niedrigeren Temperaturen verlangsamt sich der Gärprozess deutlich, bis die Hefe bei etwa vier Grad ihre Aktivität komplett einstellt.
  • Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ihn für etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen, damit er sich akklimatisieren kann und schön locker wird.

Durch diese Methode kann man den Teig bereits am Vortag zubereiten und hat am nächsten Morgen den Hefeteig einsatzbereit. Dies spart nicht nur Hefe, da man nur die Hälfte der üblichen Menge benötigt, sondern hat auch noch einen zusätzlichen Vorteil: Die längere Teigführung sorgt für eine bessere Konsistenz und Verträglichkeit.

Wer den Hefeteig länger haltbar machen möchte, kann diesen auch einfrieren. Dafür rollt man den noch nicht aufgegangenen Teig aus und verpackt diesen in luftdichte Gefrierbeutel oder Dosen. Anschließend kann man den Hefeteig einfrieren.

Eine Alternative besteht darin, den Teig in kleinere Portionen zu teilen, bevor man ihn in Bienenwachstücher, Frischhaltefolie oder Gefrierbeutel einwickelt und im Gefrierschrank aufbewahrt. Bei Bedarf kann man den gefrorenen Teig einfach auftauen und verwenden.

Ein geformter und halb gebackener Teig kann problemlos eingefroren und später schnell aufgebacken werden. Hier sind die besten Tipps:

  • Teigling so lange backen, bis er seine endgültige Größe erreicht hat
  • Darauf achten, dass er nur leicht gebräunt ist
  • Aluminiumfolie verwenden, um das Gebäck abzudecken, wenn es sich zu früh bräunt
  • Gebäck sofort aus dem Ofen nehmen, wenn es die richtige Größe erreicht hat
  • Nach dem Abkühlen sofort in Gefrierbeutel legen

Aufbacken der Teiglinge:

Die gefrorenen Teiglinge können bei 130 Grad Celsius im Ofen fertig gebacken werden, bis sie die gewünschte Bräune erreicht haben. Die Teiglinge bleiben im Gefrierschrank sogar bis zu sechs Monate haltbar.

Verwandte Themen