Forschung für die Energiewende in Erlangen

11.7.2017, 06:00 Uhr
Forschung für die Energiewende in Erlangen

© Harald Sippel

"Wir haben große Erwartungen." Mit diesen Worten umriss Ilse Aigner, die Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, die Bedeutung des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg. Die Grundlagen für eine klimaneutrale und nachhaltige Energieversorgung sollen hier erforscht und entwickelt werden und dazu beitragen, dass der Freistaat seiner Vorreiterrolle in diesem Bereich in Deutschland weiterhin gerecht wird. Das "HI ERN" ist eine Außenstelle des Forschungszentrums Jülich und wird in enger Kooperation mit der FAU und dem Hemholtz-Zentrum Berlin betrieben.

Zahlreiche Gäste aus Politik und Forschung waren zu dem Termin auf dem Südgelände der FAU in Erlangen erschienen, darunter auch Innenminister Joachim Herrmann. 32 Millionen Euro Landesmittel stellt die Bayerische Staatsregierung für den Neubau des "HI ERN" zur Verfügung. Von verschiedenen Seiten wurden der offizielle Baubeginn, vor allem aber die Bedeutung des Instituts gewürdigt.

Dieses existiert bereits seit vier Jahren, aber bisher eben ohne eigenes Gebäude. Gründungsdirektor Prof. Peter Wasserscheid erinnerte daran, wie es als erstes Helmholtz-Institut in Nordbayern im August 2013 mit einem feierlichen Akt in Nürnberg aus der Taufe gehoben worden war. 39 wissenschaftliche Mitarbeiter seien in Erlangen bisher provisorisch untergebracht worden. Weitere Wissenschaftler arbeiten beim Energie-Campus Nürnberg.

Ende 2019 soll das geplante Institutsgebäude in Erlangen mit Labors und Büros fertig gestellt sein und Raum für bis zu 110 Mitarbeiter bieten. Neben der Finanzierung der Baumaßnahme in Höhe von 32 Millionen Euro stellt der Freistaat seit 2014 und bis 2018 jährlich eine Million Euro für die Förderung wissenschaftlicher Projekte zur Verfügung. Für den laufenden Betrieb werden pro Jahr 5,5 Millionen Euro bezahlt, von denen 90 Prozent vom Bund, zehn Prozent vom Freistaat kommen.

"Wir wollen Spitzenforschung in Deutschland haben und möchten dafür die besten Köpfe gewinnen, deshalb brauchen wir eine erstklassige Infrastruktur", sagte MdB Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. In Erlangen entstehe dies im Rahmen gemeinsamer Anstrengungen von Bund und Land. Man schlage hier zudem eine Brücke zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung.

FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger wies darauf hin, dass die Entscheidung für den Standort des Helmholtz-Instituts zur Erforschung erneuerbarer Energien auf Basis der wissenschaftlichen Leistungen gefallen sei, die an der FAU erbracht worden waren. Der Exzellenzcluster Engineering of Advanced Materials and Processes (EAM) habe wesentlich dazu beigetragen. Das Institut "stärkt das wissenschaftliche Umfeld unserer Universität", so Hornegger. Es sei eine wichtige, brillante Ergänzung zu den Fraunhofer Instituten und dem Max-Planck-Institut. Zudem sei das wirtschaftliche Umfeld in der Metropolregion hervorragend für Energieforschung geeignet.

Dass das Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) in unmittelbarer Nähe sei, ergänze das Portfolio ideal, hob wiederum der Präsident der Helmholtz-Gesellschaft, Prof. Otmar Wiestler, hervor. In den Bereichen Wasserstofftechnologie und Photovoltaik — "wir drucken Solarzellen wie Papier" — sei von dem neuen Institut Zukunftsweisendes zu erwarten.

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