"Rote Teufel" zu Gast

Trendwende oder nächster Tiefschlag? Das wird für das Kleeblatt gegen den FCK wichtig

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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11.4.2024, 16:58 Uhr
Julien Green traf im Hinspiel per Elfmeter zum 0:2

© IMAGO/Sportfoto Zink / Wolfgang /IMAGO/Zink Julien Green traf im Hinspiel per Elfmeter zum 0:2

Trotz einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang präsentierte sich das Kleeblatt am vergangenen Wochenende beim Gastspiel in Osnabrück einmal mehr in schwacher Form: Hinten fehleranfällig, vorne über weite Strecken uninspiriert - am Ende stand einmal mehr eine verdiente Niederlage, wie so oft in den vergangenen Wochen. Gegen den 1. FC Kaiserslautern muss die Zorniger-Elf ein anderes Gesicht zeigen, wenn sie gegen Kaiserslautern etwas Zählbares möchte - schließlich stecken die Gäste im Abstiegskampf und sind ihrerseits dringend auf Punkte angewiesen.

Im Hinspiel überzeugten die Fürther mit einer starken Leistung am Betzenberg: Auch damals befand sich das Kleeblatt in einer sportlich schwierigen Situation, vor allem auswärts lief es zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht. Doch über 90 Minuten hinweg zeigte die Zorniger-Elf eine couragierte Leistung, verteidigte leidenschaftlich und schlug durch Gideon Jung und Julien Green zweimal zu. Am Ende stand ein verdienter 2:0-Auswärtserfolg.

Die Ausgangslage

Schon seit Wochen befindet sich die Spielvereinigung auf Talfahrt, nur ein Sieg gelang der Mannschaft von Alexander Zorniger aus den letzten neun Partien. Die Konsequenz: Von Rang zwei ist das Kleeblatt mittlerweile auf den achten Tabellenplatz abgerutscht. Vom Kampf um den Aufstieg ist deshalb längst keine Rede mehr, im Gegenteil - die Spielvereinigung ist dem Abstiegsrelegationsplatz mittlerweile näher als Rang drei. Das Polster auf den 16. Platz beträgt zwar noch komfortable neun Punkte, komplett zurücklehnen sollten sich Fürther aber nicht, schließlich ist die 40-Punkte-Marke noch nicht erreicht.

Bei den Gästen aus der Pfalz könnten die Gefühlswelten unterschiedlicher kaum sein: Anfang des Monats zog der 1. FC Kaiserslautern im prestigeträchtigen Duell gegen Saarbrücken viel umjubelt ins Finale des DFB-Pokals ein. Doch in der Liga stecken die "Roten Teufel" ganz tief im Abstiegskampf, reisen als Vorletzter zum Spiel nach Fürth. Auch der FCK steckt tief in der Ergebniskrise: In den vergangenen neun Partien gelangen den Pfälzern nur zwei Siege - dabei ist der Verein im Kampf um den Ligaverbleib dringend auf Punkte angewiesen.

Der Gegner

Der 1. FC Kaiserslautern hat einen furiosen Saisonstart hingelegt: Nach neun Partien lagen die "Roten Teufel" auf dem dritten Platz, danach ging es aber rapide bergab. Schon die komplette Rückrunde über stecken die Pfälzer im Abstiegskampf. Grund genug für die Entscheidungsträger, den Trainer zu wechseln: Seit Mitte Februar leitet der erfahrene Friedhelm Funkel die Geschicke an der Seitenlinie - mit gemischter Bilanz: Zwei Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen stehen seither zu Buche. Zu wenig, um sich im Abstiegskampf Luft zu verschaffen.

Unter Funkel verfolgt der 1. FC Kaiserslautern einen äußerst simplen Ansatz - tief stehen und auf Konter lauern. Die nötigen Spielertypen hat der Coach dafür im Kader: In der Defensive verfügt der FCK über viele große und robuste Spieler, die pfeilschnellen Offensivakteure sind jederzeit in der Lage, überfallartige Gegenstöße zu starten. Für das Kleeblatt wird es deshalb eminent wichtig, auch im eigenen Angriff stets die Konterabsicherung im Blick zu behalten.

Das Personal

Zuletzt war die Spielvereinigung personell arg gebeutelt, nun kehren zumindest zwei potenzielle Stammspieler zurück in den Kader: Nico Gießelmann und Tim Lemperle werden rechtzeitig für das Spiel gegen den FCK fit, verriet Alexander Zorniger auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Weiter fehlen werden allerdings Julian Green, Luca Itter und Nils Körber.

Aufseiten des 1. FC Kaiserslautern wird ein Ex-Fürther das Spiel verpassen: Kevin-Prince Redondo ist an einem grippalen Infekt erkrankt und muss zu Hause bleiben. Außerdem fehlen Klement (muskuläre Probleme), Krahl (verstauchtes Handgelenk) und der Langzeitverletzte Zuck.

Spieler im Fokus

Beim 1. FC Kaiserslautern steht ein ehemaliger Fürther im Mittelpunkt: Ragnar Ache ist so etwas wie die viel zitierte Lebensversicherung der Pfälzer. Der 1,83 Meter große Angreifer kommt aufgrund von Verletzungen zwar erst auf 21 Einsätze im Laufe der Saison, erzielte dabei aber bereits 15 Treffer. Der 25-Jährige ist der absolute Zielspieler in der Lauterer Offensive, besonders durch seine enorme Physis ist er schwer zu verteidigen. Im Hinspiel hatte er aufgrund eines Bänderrisses im Sprunggelenk noch passen müssen, dieses Mal wird er der Fürther Hintermannschaft alles abverlangen.

Auf Fürther Seite mangelte es in den letzten Partien unter anderem an Kreativität und Spielwitz in der Offensive. Ein Spieler, der für diese Attribute eigentlich steht wie kaum ein anderer in der 2. Bundesliga, ist Branimir Hrgota. Zuletzt war der Schwede außer Form, nur selten konnte er dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Doch in Abwesenheit von Julien Green sind seine Pässe und Ideen gefragt, um Löcher in die kompakte Defensive der Pfälzer zu reißen. Vorausgesetzt, es gelingt dem Kleeblatt, seinen Kapitän wieder besser ins Spiel einzubinden als in den vergangenen Wochen.

Die Übertragung

Live und in voller Länge ist die Partie wie immer bei "Sky" zu sehen. Wer kein Pay-TV-Abo hat, kann das Spiel im Audio-Stream beim "Kleeblatt Radio" oder der Sportschau verfolgen.

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