Millionenschwere Sammlung im Kunstmuseum Ahrenshoop

14.7.2017, 18:00 Uhr
Millionenschwere Sammlung im Kunstmuseum Ahrenshoop

© Gudrun Bayer

Dabei gibt es diesen Verein erst seit dem Jahr 2005 - auf Initiative des IBM-Managers, Unternehmers, Verlegers und Kunstförderers Guenter Roese. Er hatte die Vision von einem Platz, der an die Künstlerkolonie erinnert und der zum Austausch und zur Diskussion über Kunst anregt.
Marion Schael, ebenfalls Gründungsmitglied des Vereins und mittlerweile die Museums-Geschäftsführerin, ist noch heute die Begeisterung darüber anzumerken, dass dann mitten im Ort - und auch noch direkt an der Hauptstraße - tatsächlich ein passendes Grundstück frei wurde. Der Verein griff mit Hilfe der Fama-Kunststiftung zu. Und startete danach einen Architektenwettbewerb. Motto: "Kein Heimatmuseum, kein Rohrdach, aber doch passend zum Ort und dem Charakter seiner Häuser", sagt Schael. Der Verein stellte zudem 2008 auf dem Grundstück einen Info-Pavillon auf, um Einheimische, aber auch Touristen über das Projekt ständig aktuell zu informieren. Und er bildete eine eigene unselbständige Stiftung, in der die Sammlung verankert ist.

Ein Entwurf von Volker Staab aus Berlin - in Nürnberg bekannt durch das Neue Museum und den Augustinerhof - gewann. Und war, so Schael, dann doch viel zu teuer; einfach nicht zu stemmen, trotz Fördermitteln. Doch Staab ließ sich darauf ein, alles eine Nummer kleiner umzusetzen. Was dann nur noch 7,7 Millionen Euro nötig machte, von denen immerhin fast drei Millionen der Verein selbst aufbrachte. Am 30. August 2013 wurde das Kunstmuseum Ahrenshoop eröffnet - mit dabei Bundeskanzlerin Angela Merkel, schließlich liegt Ahrenshoop in ihrem Wahlkreis.
Von außen erinnert das Gebäude an eine typische Häusergruppe der Region. Die Haut besteht aber aus Metall, unter dem sich eine Wärmedämmung verbirgt. Die fünf Ausstellungsräume werden ausschließlich durch Tageslicht beleuchtet. Die Klimaanlage sorgt für konstant 21 Grad und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit. "Das sind perfekte Bedingungen. Dadurch bekommen wir auch sehr wertvolle Leihgaben aus anderen Häusern", sagt die Geschäftsführerin.
Die Energie dafür wird durch eine ganz besondere Technik gewonnen - durch Geothermie. Mit Hilfe von 24 Pfählen, die je 99 Meter tief in den Boden gerammt wurden, wird Erdwärme ins Gebäude geholt.

Die Sammlung des Museums ist mittlerweile über zwei Millionen Euro wert. Sie besteht aus mehr als 800 Gemälden, Grafiken und Skulpturen von Künstlern, die am Ort oder in der Umgebung gearbeitet haben. Die Palette reicht von den impressionistischen Landschaftsdarstellungen aus der Kolonie-Gründungszeit bis zu zeitgenössischen Werken. Guenter Roese starb 2015. Doch der Verein und die Stiftung machen in seinem Sinne weiter: Sie betreiben das Museum selbst.

Mehr Informationen:
www.kunstmuseum-ahrenshoop.de

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