Tourismus nach Corona: So wird sich die Branche verändern

Matthias Niese

Magazin am Wochenende / gute reise

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26.3.2020, 05:54 Uhr
Tourismus nach Corona: So wird sich die Branche verändern

© Wilde & Partner

Was raten Sie jemandem, der für die Pfingst- oder für die Sommerferien einen Wander- oder Badeurlaub gebucht hat? Abwarten oder unruhig werden?

Petra Stolba: Zum jetzigen Zeitpunkt kann niemand seriös voraussagen, wie die Situation im Sommer aussehen wird. Da können wir tatsächlich nur abwarten.

Beschreiben Sie bitte mal aus der Innensicht die Stimmung in der Tourismusbranche.

Petra Stolba: Großer Zusammenhalt, vielfach natürlich Existenzängste, wobei die Regierung sehr schnell Maßnahmen beschlossen hat, um die Liquidität der Betriebe zu sichern und die Menschen in Beschäftigung zu halten. Man plant vielfach schon für die Zeit nach der Krise.

Ute Hopfengärtner: Die Tourismusbranche ist massiv von Covid-19 betroffen, was wir natürlich mit Sorge sehen. Ein Großteil unserer nationalen und internationalen Kunden ist Teil dieser Industrie, teilweise sogar als Marktführer, als langjähriger Marktteilnehmer oder aber auch als junges Start-up Unternehmen. Wir suchen mit unseren Kunden den besten Weg in diesen Zeiten und werden gemeinsam diese Zeit überstehen. Den Optimismus dürfen wir nicht verlieren. Mancher Kunde investiert sogar schon jetzt in Strategien und Maßnahmen für die Zeit danach – auch mit Extra-Budget. Das gibt uns Halt.


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Kennen Sie Zahlen, die das belegen, wie es um die Branche steht?

Petra Stolba: Die Statistik Austria veröffentlicht dieser Tage die Zahlen für Februar, da war die Tourismuswelt vergleichsweise noch in Ordnung. Aber es braucht derzeit gar keine Zahlen, um die Dramatik zu beschreiben. Der Tourismus ist de facto zum Erliegen gekommen. Der internationale Personenzugverkehr ist entweder eingestellt oder eingeschränkt. Austrian Airlines hat den regulären Flugbetrieb eingestellt. Der Flughafen Innsbruck etwa ist für den regulären Flugbetrieb geschlossen. Die österreichischen Botschaften und Konsulate stellen weltweit keine Visa aus. Unterkünfte haben entweder geschlossen oder halten offen, um Schlüsselarbeitskräfte wie medizinisches Personal, Handelsangestellte und andere aufzunehmen.

Und wie wappnen Sie sich für die Krise?

Petra Stolba: Die österreichische Bundesregierung hat zeitnah weitreichende Unterstützungsinstrumente für die Branche beschlossen, etwa ein Kurzarbeitszeit-Modell oder ein Haftungspaket der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank ÖHT. Ziel ist, die Liquidität der Betriebe sicherzustellen und die Menschen in Beschäftigung zu halten, damit die Branche nach Ende der Krise wieder voll durchstarten kann.

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