Corona und Tourismus: Branche schlittert in die Krise

Matthias Niese

Magazin am Wochenende / gute reise

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25.3.2020, 12:15 Uhr

Hätten Sie zum Jahreswechsel bei Küsschen, Sekt und Raketen gedacht, dass ein Großteil der Menschheit knapp ein Vierteljahr später kaum noch vor die Türe darf und wir inzwischen sogar bezweifeln, dass wir heuer noch unseren längst gebuchten Sommerurlaub antreten - von Pfingsten ganz zu schweigen?


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Es war auch mal völlig unvorstellbar, dass die meisten Regierungen der Welt ihren Bürgern empfehlen, ganz aufs Reisen zu verzichten. Dass das Auswärtige Amt ohne Ausnahme eine weltweite Warnung für touristische Reisen ausspricht und Deutschland seine im Ausland gestrandeten Bürger mit Chartermaschinen (für Individualreisende übrigens auf eigene Kosten) zurückholt. Dass kaum noch Grenzen offen sind, im Falle der EU-Außengrenzen mindestens einen Monat lang. Aber wer glaubt schon daran, dass die Schlagbäume dann einfach wieder hochgehen und es wieder so wird wie vor Corona.

Für die meisten Deutschen fällt der Sommerurlaub flach

Die eigentlich krisenerprobten Reiseunternehmen verkaufen eben auch Sicherheit, doch auch wenn es einige versuchen, können sie die besonders krisenempfindlichen Deutschen derzeit nicht mit Beschwichtigungen und kurzfristigen Stornierungsangeboten einlullen. Wichen wir wegen Naturkatastrophen und Terror eher in andere Ziele aus, bleibt uns das nun versagt. Jeder dritte Deutsche möchte in diesem Jahr auf den Urlaub verzichten, so eine Umfrage im Auftrag der Bild am Sonntag. Und so sieht es eher danach aus, dass auch der Reiseweltmeister heuer einfach mal daheimbleibt - und eine ganze Branche vorübergehend zusammenbricht.

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