HC Erlangen

Brandgefährlich! Der HCE empfängt Ludwigshafen

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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7.5.2021, 15:20 Uhr
Rückkehr auf die Platte? Sime Ivic (links) könnte nach langer Pause gegen Ludwigshafen zurückkehren.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Rückkehr auf die Platte? Sime Ivic (links) könnte nach langer Pause gegen Ludwigshafen zurückkehren.

Zufrieden war natürlich niemand beim HC Erlangen am späten Mittwochabend. Wie könnten sie auch? Sie sind ja bei einem Sportverein angestellt, zufrieden ist da niemand nach Niederlagen, auch nicht nach einer gegen die Weltauswahl des THW Kiel. Völlig unzufrieden waren sie nach dem 25:31 gegen den deutschen Meister aber auch nicht. "Meine Mannschaft hat heute dennoch viele Dinge gut gemacht", lobte Trainer Michael Haaß danach den Auftritt in der Arena Nürnberger Versicherung, der sich zumindest am Anfang und am Ende sehen ließ.

Am Sonntag (16 Uhr) ist an selber Stelle ein ganz anderer Gegner zu Gast. Die Eulen Ludwigshafen reisen als 17. der Handball-Bundesliga an, sie stehen auf dem ersten Abstiegsplatz - und vor allem gehörig unter Druck. Der direkte Konkurrent Balingen hat am Donnerstagabend durch einen Überraschungssieg in Magdeburg den Vorsprung ausgebaut, für die Turn- und Sportgemeinde aus Friesenheim ist es am Sonntag trotz der schiefen Tabelle vielleicht schon die letzte Chance, noch mal in den Abstiegskampf zurückzukommen.

"Ganz, ganz harte Arbeit" erwartet Haaß

Einen "extrem gefährlichen Gegner" nennt HCE-Geschäftsführer René Selke die Eulen: "Sie kämpfen ums Überleben, das ist immer brandgefährlich." Genauso sieht es Haaß, der erwartet, dass die Partie "ganz, ganz harte Arbeit" wird, Johannes Sellin, der so treffsichere Rechtsaußen gegen Kiel, glaubt, dass es "keine taktische Meisterleistung" braucht, sondern die richtige Einstellung, um den Kampf anzunehmen.

"Alles reinlegen" müsse seine Mannschaft, glaubt der Trainer, damit der Nachmittag in der Arena ein Erfolg werden kann. Auch wenn das derzeit gar nicht so einfach ist, weil der ein oder andere durchaus auch noch die Nachwirkungen der Corona-Infektion spürt und weil die Verletztenliste zuletzt ja wieder etwas länger geworden ist.

Mit Ivic, aber ohne Overby?

Daran dürfte sich auch diesmal nichts ändern. Zwar rechnet Haaß "vorsichtig" damit, dass Sime Ivic nach fast zwei Monaten Spielpause wieder eingreifen kann, dafür steht hinter Abwehrchef Petter Overby, der sich gegen Kiel am Knie verletzte, "ein großes Fragezeichen". Etwas mehr Variationsmöglichkeiten im Rückraum, weniger Optionen im Mittelblock - auch im letzten Saisondrittel müssen sie viel improvisieren beim HCE.

In Ludwigshafen mussten sie das auch, weil ihnen die Linkshänder im Rückraum abhanden gekommen waren. In den vergangen drei Jahren konnten sich die Eulen immer in der ersten Liga halten, diesmal könnte auch das Verletzungspech seinen Teil dazu beitragen, dass es nicht mehr für die stärkste Liga der Welt reicht. Mitleid wird es deswegen aus Erlangen nicht geben. "Es ist nicht allzu lange her, dass wir gegen den Abstieg gespielt haben", sagt Haaß, und: "Für uns geht es darum, Spiele zu gewinnen." Egal gegen wen.

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