Lebensmittel-Check
Minze lässt sich sehr gut im eigenen Garten ziehen und gibt Speisen eine besondere Note
15.8.2022, 08:55 UhrKaum ein Geruch steht so für Frische wie der Duft von Minze. Dabei gibt es nicht das eine Kraut: Minzen sind eine eigene Pflanzengattung mit etwa 30 verschiedenen Arten. Durch Kreuzung entstehen immer mehr verschiedene Sorten mit unterschiedlichen geschmacklichen Nuancen.
Von Erdbeerminze bis zur Pfefferminze unterscheiden sich die Kräuter vor allem in Geruch und Mentholgehalt. Je mehr Menthol, desto schärfer und stärker der Geschmack.
Vielseitigkeit
Mit seinen verschiedenen Sorten ist das Kraut nahezu überall einsetzbar. "Minze ist wunderbar für süße und herzhafte Speisen geeignet", berichtet Daniela Krehl, Fachberaterin von der Verbraucherzentrale Bayern. Erdbeerminze ist nach ihrem Duft benannt und kann in Desserts und Bowlen Verwendung finden. Marokkanische Minze ist eine mildere Minzsorte und kommt in Tees und Cocktails zum Einsatz.
Die bekannte Pfefferminze hat dagegen einen sehr starken Minzgeschmack und bringt ihre süß-scharfe Würze gut in herzhaften Gerichten zur Geltung, wie zum Beispiel an Couscous-Salat oder in Joghurtdips zu Geflügel und Fisch. Im Sommer können auch ein paar Minzblätter im Wasserglas den Geschmack ein wenig aufpeppen.
Gesundheitscheck
Auch beim Einsatz für die Gesundheit kann die Minze punkten. Das Kraut ist schon lange für seine heilsame Wirkung bekannt. "Die ätherischen Öle in der Pflanze sind sehr anregend", berichtet Krehl. Besonders für den Kreislauf und die Verdauung kann das Menthol in der Minze, das ebenfalls zu den ätherischen Ölen gehört, förderlich sein. Besonders Pfefferminze wirkt krampflösend und hilft bei Blähungen. Jedoch können empfindliche Mägen auch schnell gereizt auf Minze reagieren, warnt die Expertin. Im Falle einer Erkältung oder eines Infekts ist Minze ebenfalls zu empfehlen.
Die ätherischen Öle wirken schleimlösend und antiseptisch. "Minztee ist bei Bronchitis ganz wunderbar", berichtet Krehl. Auch äußerlich lässt sich Pfefferminzöl gut anwenden. Aufgetragen auf die Schläfen wirkt das Mittel kühlend und kann Spannungskopfschmerzen lösen.
Umweltbilanz
Je nachdem, woher die Minze kommt, kann das Kraut eine andere Umweltbilanz aufweisen. Minzblätter, die abgepackt im Supermarkt zu finden sind, kommen zwar meist aus Europa, müssen aber dennoch aus den Niederlanden, Belgien oder Marokko importiert werden. Zudem sind sie oft in Plastik verpackt, was Müll generiert und im schlimmsten Fall zu Hygieneproblemen führen kann. Die empfindlichen Blätter der Minze können in der Plastikpackung schnell schimmeln, erklärt Krehl. Dafür lässt sich das Kraut aber ausgezeichnet im eigenen Garten aufziehen. "Minze lässt sich ganz wunderbar selbst anbauen, weil die Pflege allgemein relativ unkompliziert ist", berichtet die Fachberaterin.
Minzpflanzen gibt es oft in Supermärkten zu kaufen. Topft man die Pflanze frühzeitig in einen Tontopf um oder setzt sie in den Garten, damit das Kraut genügend Feuchtigkeit bekommt, lassen sich die Blätter den ganzen Sommer über und sogar bis in den November ernten. Jedoch sind nicht alle Minzsorten winterfest.
Die beste Erntezeit für Minzblätter ist kurz vor der Blüte und im Idealfall in den frühen Morgenstunden, verrät Krehl. Zu dieser Zeit ist der Gehalt an ätherischen Ölen in den Blättern am höchsten, was den Geschmack intensiviert. Im Herbst empfiehlt es sich, die Pflanze abzuernten und die Blätter zu trocknen.
Die Minze sollte dafür an einem gut gelüfteten Ort büschelweise aufgehängt werden und kann anschließend in einer Vorratsbox aufbewahrt werden. "Dann hat man sich dieses Aroma das ganze Jahr konserviert und kann die Blätter auch im Winter für Minztee nutzen", erklärt die Expertin.
Zum Nachkochen: Eine leckere Alternative zu Tzatziki bietet die Joghurt-Minz-Soße, die gut zu Gegrilltem passt.
Das Rezept für 2 Personen: 250 g Naturjoghurt, 15 Blätter frische Minze, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Zitronensaft, Salz und Pfeffer.
Und so geht es: Knoblauch pressen, Minzeblätter so klein wie möglich schneiden und mit Zitronensaft zum Joghurt geben. Alles vermischen. Vorsichtig mit Salz und Pfeffer abschmecken und kühl stellen.
Die Soße entfaltet ihren Geschmack am besten, wenn sie noch ein wenig ziehen kann. Passt auch gut zu Kurzgebratenem und ist auf jeden Fall eine leckere Alternative zum griechischen Tzatziki.