Umstrittene Form des Protests

Lebensmittelverschwendung: Aktivisten kleben sich in Bayreuth an Straße fest

sde

16.2.2022, 11:00 Uhr
Aus Protest gegen die Verschwendung von Lebensmitteln haben am Dienstagabend (15.02.2022) mehrere Aktivisten in Bayreuth mit einer Sitzblockade den Verkehr blockiert.

© NEWS5 / Fricke, NEWS5 Aus Protest gegen die Verschwendung von Lebensmitteln haben am Dienstagabend (15.02.2022) mehrere Aktivisten in Bayreuth mit einer Sitzblockade den Verkehr blockiert.

Das Bündnis "Letzte Generation" wählte am Dienstag abermals eine recht umstrittene Form des Protests: Aktivisten blockierten Straßen in Bayreuth. Am Morgen stellten sie sich mit Plakaten auf die Bismarckstraße. Somit behinderte die Gruppe einen Linienbus, dessen Fahrer die Polizei informierte, sowie einige weitere Fahrzeuge, die in der Folge wenden und auf Seitenstraßen ausweichen mussten.

Deutlich gravierendere Einschränkungen gingen mit der zweiten Aktion des Tages mitten im Feierabendverkehr einher: Am Abend starteten zwei Frauen und zwei Männer im Alter von 15 bis 20 Jahren eine Sitzblockade. Somit war durch den Protest im Bereich der Fußgängerfurt Wittelsbacherring / Friedrichstraße stadteinwärts kein Durchkommen mehr. Zwei der Aktivisten hatten sich zudem mit Sekundenkleber an der Straße festgeklebt. Rettungskräfte mussten die beiden Personen vom Asphalt trennen.

Warum diese Form des Widerstands, die zuletzt unter anderem Joachim Herrmann oder Cem Özdemir kritisierten? "Weil wir gemerkt haben, dass mit friedlichen Demonstrationen, die nicht stören, nichts voran geht", erklärte ein Teilnehmer, der sich als Niklas vorstellte. Konkret fordern die Aktivisten "ein Essen-retten-Gesetz und eine Agrarwende bis 2030", führte er fort.


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Dafür nahmen die Teilnehmer auch die Konsequenzen in Kauf. So sei es einkalkuliert gewesen, dass früher oder später die Polizei dazukäme. Deren Beamte sicherten die Örtlichkeit nach Eintreffen ab, leiteten den Verkehr um und forderten die Aktivisten dazu auf, die nicht angemeldete Versammlung zu beenden. Dieser mehrmals ausgesprochenen Forderung kamen die Demonstranten nicht nach, weshalb sie von der Straße getragen wurden.

Die Polizei ermittelt nun wegen Nötigung, da eine Vielzahl an Verkehrsteilnehmern aufgrund der einstündigen Protestaktion im Verkehrsstau feststeckte. "Wir geben Personalien an. Wir stehen da dafür. Wir verstecken uns nicht, weil es unsere Pflicht ist, hier zu handeln", konstatierte Niklas.