Corona-Impftermine: Impfzentrum wirbt nach Kritik um Verständnis

Birgit Heidingsfelder

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4.2.2021, 16:00 Uhr
Corona-Impftermine: Impfzentrum wirbt nach Kritik um Verständnis

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Das Gespräch war der Auftakt zu einem wöchentlichen Jour fixe mit den Fürther Nachrichten. Mit Blick auf die knappen Impfstofflieferungen und das landesweite Registrierungsportal BayImCO, die sich von Fürth aus nun mal nicht beeinflussen ließen, versicherte Klaus Meyer von der AGNF, die das Impfzentrum betreibt: "Wir möchten jeden Bürger möglichst sofort impfen, aber das lassen die Rahmenbedingungen aktuell nicht zu."


Corona-Impftermin: Frust und Hoffnung bei der Online-Registrierung


Der Ärztliche Leiter, Dr. Michael Hubmann, betonte, das Corona-Virus sei vor einem Jahr erst entdeckt worden – doch habe man bereits drei Präparate, die den Sicherheitsanforderungen der EU-Arzneimittelagentur EMA genügten. Dass die nicht im gewünschten Umfang zur Verfügung stehen, bedauert auch er. Aber: "Beeindruckend ist doch, dass wir jetzt schon impfen können." Das Fürther Zentrum verabreicht zurzeit im Schnitt 300 bis 350 Impfdosen pro Tag, hätte aber Kapazitäten für die doppelte Menge.

Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung hatte das vor einer Woche bereits scharf kritisiert und mit Blick auf die zögerlichen Impfstofflieferungen von "Staatsversagen" gesprochen.

Wenn sich der Umfang der Impfstofflieferungen nicht ändert, rechnet Hubmann damit, dass bis Mitte des zweiten Quartals, also etwa Mitte Mai, alle Personen der höchsten Priorität zweifach geimpft sind. Bisher wurden laut Ell 4439 Über-80-Jährige im früheren Curanum immunisiert, 960 Beschäftigte im Klinikum und 4375 Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen. Bis Mitte Februar hoffe man, in den Heimen mit der Zweitimpfung durch zu sein.

Bettlägerig?

An sich ist man in Fürth stolz auf einen Service, den es laut Hubmann nicht überall in Mittelfranken gibt. Es koste zwar Zeit: Sukzessive werden hier aber auch bettlägerige Menschen zuhause versorgt. Mehr als 80 solcher Personen haben die mobilen Teams bereits geimpft. Unschön: Schwarze Schafe versuchen sich, so Hubmann und Meyer, mit falschen Angaben eine raschere Impfung zu erschwindeln. Man treffe vermeintlich Bettlägerige schon mal auf der Leiter an. Allein am Dienstag habe man mit zehn solchen Fällen zu tun gehabt.

In der Kritik stand zuletzt, dass bei der Online-Terminvergabe eine Mail-Adresse nur für die Registrierung einer einzigen Person verwendet werden kann, dass Paare keine gemeinsamen Termine bekämen, dass man beim Versuch, den Rückmeldebogen per Fax zu senden, bei einem Anrufbeantworter lande.

Kostenlose Tickets

Die Sache mit dem Fax sei behoben, sagt Meyer. Das andere seien bayernweite Probleme, auf die man "keinerlei Einfluss" habe.Das Gesundheitsministerium hat, wie berichtet, versichert, das Problem mit den Mailadressen werde gelöst.

Alte und neue Klagen von Bürgern über die Lage des Impfzentrums mitten in Fürth in einem "Labyrinth aus Einbahnstraßen" und wenig Parkmöglichkeiten kontern die Verantwortlichen erneut: Man sei mit Bus und U-Bahn bestens zu erreichen, habe 25 Stellplätze im Hof und biete kostenlose Ausfuhrtickets an, wenn jemand sein Auto im Parkhaus der Stadthalle abstellt.

Zugleich bitten sie die Bürger darum, nicht, wie das oft der Fall sei, eine halbe bis eine Stunde vor dem gebuchten Termin zu erscheinen. Wenn jeder kurz vorher ankommt, so Meyer, seien bei den Parkplätzen keine Engpässe zu befürchten. Und: Auch vor dem Gebäude lasse sich dann leichter der Mindestabstand einhalten.

Geduld beim Warten auf den Impftermin

Medizinisches Personal wiederum, das zur Impfung in der Rosenstraße erscheint, hat nachzuweisen, dass es tatsächlich zur Prioritätengruppe eins gehört. Konkret: Die Betreffenden müssen eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers vorlegen.

"Wir können immer nur wenige Tage im Voraus planen", erklärt Meyer mit Blick auf die Impfstoffknappheit. Und er bittet um Geduld: Es werde wohl für viele Menschen noch dauern, bis sie einen Impftermin bekommen. Ingeborg Richter hat noch keinen. Aber anders als manch anderer kam sie bei der telefonischen Anmeldung im zweiten Anlauf durch und fühlte sich "ausgesprochen freundlich und zuvorkommend betreut".

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