Experten-Urteil: Karin Jungkunz zum LEZ
10.3.2018, 06:00 Uhr1. Wie beurteilen Sie die ästhetische Außenwirkung des LEZ, insbesondere im Umfeld der Fürther Altstadt und des Rathauses? Ist der Baukörper an dieser Stelle gelungen?
Jungkunz: Als „Solist“ mag der Bau ja durchaus eine gewisse Ästhetik aufweisen, im Bereich des Rathauses geht diese leider verloren. Früher hatten die Architekten bei ihren Planungen auch immer das Umfeld und damit die Stadtentwicklung im Blick. Das kann man in unserer Denkmalstadt mit ihren geschlossenen Fassaden bis heute erkennen. Schade, dass beim LEZ solche Überlegungen zu wenig berücksichtigt wurden.
2. Was hätten Sie sich anders oder besser gewünscht?
Jungkunz: Der Baukörper ist für den Ort, an dem er steht, mindestens um ein Viertel zu groß geraten. Was ich vermisse: Glas, Spiegelungen und eine interessantere Verbindung zwischen Rathaus und Neubau.
3. Wie stehen Sie generell zu moderner Architektur im historischen Umfeld?
Jungkunz: Es gibt in der Architektur wunderbare Beispiele für die Symbiose von Alt und Neu. Siehe das verspiegelte Haas-Haus gegenüber dem Stephansdom in Wien. Tradition und Fortschritt müssen kein Gegensatz sein. Im Gegenteil. Aber dazu braucht es nicht nur Können, sondern auch Fantasie.
Hier lesen Sie die Antworten der weiteren Experten:
- Gerd Frese, Architekt (raum3architekten, Nürnberg) und Vorsitzender des Baukunstbeirats der die Stadt Fürth in architektonischen Fragen berät.
- Christofer Hornstein, Architekt aus Ritzmannshof mit einem Schwerpunkt auf Denkmalpflege bzw. Denkmalschutz und Mitglied im Vorstand des Fürther Altstadtvereins.
- Hans-Peter Miksch, Leiter der kunst galerie in Fürth.
- Peter Dürschinger, dürschinger architekten Fürth (unter anderem Lebenhilfe-Gebäude in der Nachbarschaft des LEZ).
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