Hotspot Fürth: Kommt nun der Wechselunterricht?

1.12.2020, 16:00 Uhr
Hotspot Fürth: Kommt nun der Wechselunterricht?

© Hans-Joachim Winckler

Etwa drei Wochen ist es her, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Fürth erstmals über die kritische Schwelle von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner kletterte – nach wie vor zählt die Stadt deshalb zu den Corona-Hotspots in Bayern. Vergangene Woche verkündete die Staatsregierung ihre Strategie, um die Infektionszahlen an diesen Orten zu drücken. Im Fokus stehen dabei auch die Schulen.

Die Stadt Fürth hat nun auf die bayerischen Vorgaben reagiert: Sie empfiehlt weiterführenden Schulen ab 1. Dezember, die Klassen sobald wie möglich zu teilen und Gruppen abwechselnd zu unterrichten – persönlich in der Einrichtung und digital zuhause.


Corona: Diese Fürther Schulen und Kitas sind betroffen.


Diese Anregung hat die Kommune gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt und dem Gesundheitsamt ausgearbeitet und bereits alle Betroffenen darüber informiert. Nicht davon tangiert sind die Grund- und Förderschulen. In allen anderen Einrichtungen ab einschließlich achter Jahrgangsstufe gilt ein Mindestabstand im Unterricht – ausgenommen sind zum Beispiel Abschlussjahrgänge. Dort, wo die Distanz nicht eingehalten werden kann, "ist ein Einstieg in den Wechselunterricht notwendig", teilt die Stadt mit.

Bürgermeister Markus Braun, der unter anderem für den Bildungsbereich verantwortlich zeichnet, beteuert, sich der Einschränkungen bewusst zu sein, die nun auf alle zukommen: "Wir wissen, dass wir den Schulfamilien vor Ort erneut enorme Kraftanstrengungen abverlangen." Er ist froh darüber, dass der Wechselunterricht wenigstens erst ab der achten Jahrgangsstufe greifen soll. Denn: "Für die Jüngeren wäre das noch schwieriger gewesen."

Die Notwendigkeit, das Infektionsgeschehen einzudämmen, habe sich auf alle Bereiche des Lebens ausgewirkt. Jeder Tag, an dem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in die Schule gehen können, sei wichtig. "Wir wollen gemeinsam mit ihnen, wie bisher schon, so viel Unterricht wie verantwortbar umsetzbar machen", so Braun.

Wie die Schulen den Ablauf von jetzt ab organisieren – denkbar etwa sind ein Wechselrhythmus oder die Dauerpräsenz für ausgewählte Jahrgangsstufen – bleibt ihnen selbst überlassen. Wer allerdings von den Regelungen abweiche, der müsse sich mit dem zuständigen Schulamt absprechen, so die Stadt.

Bestehen bleibt die Maskenpflicht: Die Kinder und Jugendlichen aller Schularten – auch in Grund- und Förderschulen – müssen weiterhin nicht nur auf den Wegen, sondern auch an ihrem Platz eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Die Stadt appelliert an die Einrichtungen, zu prüfen, ob der Unterricht gestaffelt beginnen kann – selbst wenn aufgrund des Wechselunterrichts ohnehin schon weniger Kinder und Jugendliche den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Mit beiden Maßnahmen zusammen will man vermeiden, dass es in Bussen und Bahnen zu viel Gedränge gibt.

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